„Krone“-Lesern ist die Vorgeschichte bekannt. Weil sich der Grundstücksbesitzer geärgert hatte, dass Autos an der schmalen Kreuzung bei der Hausbergsiedlung über seinen Grund fahren oder dort parken, wollte er einen Zaun errichten lassen. Bei einer Vermessung stellte sich jedoch heraus, dass ein kleiner Teil der Straße über seinen Besitz verläuft. Der Pensionist schaltete daraufhin seinen Anwalt ein und drohte der Stadt sogar mit einer Klage. Am Ende gab es eine gütliche Lösung. Die Gemeinde kaufte die etwa drei Quadratmeter große Fläche.
Jetzt wurde jedoch bekannt, dass die Gesamtkosten für den kleinen Asphaltkeil nicht zu gering sind. Die ÖVP hat die Ausgaben für Vermessung, Gerichtsgebühren und weitere Kosten zusammengerechnet: rund 4000 Euro. Umgerechnet auf die Fläche, würde dies einen Quadratmeterpreis von 1300 Euro ergeben. „Ein sensationeller Preis, wie er in Neusiedl wohl noch nie bezahlt wurde“, kommentiert Vizebürgermeister Thomas Halbritter ironisch. Der Vorschlag der ÖVP sei damals gewesen, den Asphalt einfach zu entfernen.
Die Sachlage selbst sei lange vor ihrer Amtszeit entstanden, sie habe es nur richtiggestellt, betont Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ). Die Stadt habe es nicht auf einen Prozess ankommen lassen wollen. „Denn das wäre wahrscheinlich deutlich teurer gekommen“, sagt Böhm. Deswegen sei man der Empfehlung des Rechtsanwalts gefolgt und habe den Vergleich geschlossen. Übrigens: Der Besitzer hat das gesamte Grundstück mittlerweile an eine Bauerrichtungsgesellschaft verkauft.
Christoph Miehl, Kronen Zeitung
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