„Der 29-Jährige und seine beiden Kollegen sind gegen 6 Uhr vom Matreier Tauernhaus aufgebrochen“, informiert Erwin Mariacher, Leiter der Alpinpolizei Osttirol. Die Männer – alle drei aktive Bergretter stammen aus dem Ennstal – stiegen über das Innergschlöss und die Prager Hütte zum Gipfel auf. „Sie hatten kürzlich erst den Großglockner bestiegen, Freunde standen am Vortag am Venediger und hatten von sicheren Verhältnissen berichtet“, erzählt Mariacher.
Verhängnisvoller Fehler
Gegen 12 Uhr erreichten die Männer den Gipfel, um nach kurzer Rast entlang der Aufstiegsroute mit den Ski abzufahren. „Allerdings hatten sie kein Seil dabei, sie fuhren ungesichert ab“, sagt Alpinpolizist Mariacher. Wohl ein verhängnisvoller Fehler, denn laut Mariacher seilt man sich in dem von Querspalten durchzogenen Bereich standardmäßig an. Hier ereignen sich jährlich tödliche Spaltenstürze, die Querspalten sind nur mit dünnen Brücken überzogen.
Eine davon dürfte dem 29-jährigen Lukas Sch. gegen 13 Uhr in rund 3250 Metern unterhalb des Kleinvenedigers zum Verhängnis geworden sein. Die zwei vorausfahrenden Alpinisten hörten plötzlich einen Schrei, dann sahen sie ihren Kollegen nicht mehr. Er war 35 Meter tief in die Spalte gestürzt.
Die Steirer schlugen Alarm, Rettungskräfte wurden zum Unfallort geflogen. Der Pruggerner wurde teilverschüttet und tödlich verletzt in der Spalte gefunden und gegen 15.15 Uhr geborgen. Die Libelle Tirol flog den Leichnam ins Tal. 20 Mann der Bergrettung und zwei Heli standen im Einsatz.
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