Wie viele Österreicher bereits eine - auch unentdeckte - Corona-Infektion hinter sich haben, ist eine komplexe Frage, mit der sich etliche Dunkelzifferstudien befassen. Aktuelle Schätzungen dazu, wie viele Menschen hierzulande schon in Kontakt mit dem Virus waren, reichen von sieben bis etwa 30 Prozent. Letztgenannte Zahl hatte Franz Allerberger von der AGES kürzlich im parlamentarischen Gesundheitsausschuss angegeben. Sie fußt auf Daten aus Ischgl. Eines aber steht wohl fest: Von einer möglichen Herdenimmunität sind wir noch sehr weit entfernt.
Bei dieser Untersuchung der Medizinischen Universität Innsbruck mit Fokus auf den frühen Corona-Hotspot in Tirol handelt es sich um die einzige sogenannte Kohortenstudie in Österreich, aus der sich ein Rückschluss auf die Fallsterblichkeit - also der Anteil der Verstorbenen unter den insgesamt Infizierten - ableiten lässt.
Unter einer Kohorte wird ein Ausschnitt einer Population verstanden, der beispielsweise die Gesamtbevölkerung in einem bestimmten Gebiet oder auch regionsübergreifend einen bestimmten Jahrgang umfassen kann.
Herdenimmunität in weiter Ferne
Interessant dabei ist stets die Frage nach der Durchseuchung, also ob und wann in Verbindung mit Immunisierungen durch Impfungen eine Herdenimmunität die Ausbreitung der Erkrankung sozusagen automatisch unterbindet. Laut Expertenmeinungen müssten dafür aber Immunitätsraten von mindestens 50 bzw. eher 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung erreicht werden!
In der letzten österreichweiten „Covid-19 Prävalenzstudie“ (Anfang Dezember 2020) wurde ein Anteil von 4,7 Prozent der Bevölkerung errechnet, der eine Corona-Infektion durchgemacht hat. Da sich die Parameter der Pandemie seither stark verändert haben, denke man momentan darüber nach, unter welchen Voraussetzungen und mit welchem Studiendesign eine weitere Prävalenzstudie durchgeführt werden kann, hieß es aus dem Bildungsministerium.
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