Vergleich mit Udine

„Literaturhauptstadt braucht eigene Bibliothek“

Kärnten
18.02.2021 09:10

Lesen bringt uns weiter und ist Balsam für die Seele: Klagenfurt, die Kärntner Literaturstadt, hat jedoch keine eigene Stadtbibliothek. Vor der Gemeinderatswahl wird das Thema nun wieder auf das politische Parkett gebracht. So wird von einigen Vertretern gefordert, dass etwa beim Bau des Kongresscenters am Messegelände eine Bücherei berücksichtigt werden soll.

Der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler, der 2007 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur gewann und 2009 auch das Ehren-Doktorat der Universität Klagenfurt erhielt, versteht es – wie viele andere Stadtbürger – ganz und gar nicht, dass Klagenfurt keine Stadtbibliothek hat. Klagenfurt ist sogar die einzige Landeshauptstadt in Österreich, die keine eigene Stadtbücherei betreibt – obwohl Schriftsteller Robert Musil und Ingeborg Bachmann hier ihre Wurzeln haben und natürlich der bekannte Bachmann-Preis vergeben wird.

Vergleich mit Udine macht neidisch
Auch die VP-Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig würde sich in einer freien Minute gerne in eine schöne Bibliothek zurückziehen. In Europa herrscht gerade ein regelrechter Hype um Stadtbibliotheken. „Udine ist etwa gleich groß wie Klagenfurt und dort gibt es 100 Bibliotheken sowie eine eigene Stadtbibliothek. Lesen tut der Seele so gut. Gerade in Zeiten von Social-Media brauchen junge Leute auch Bücher. In einer modernen Stadtbibliothek sollen sich nicht nur Literaturfreunde treffen, es könnte auch ein Programm für Kinder organisiert werden“, sagt Löschnig, die auf einem Facebook-Video Stimmung für die Bücherei macht.

Plätze dafür gäbe es genug
 „Nicht nur beim Lendhafen... Wenn auf dem Messeareal ein Kongresszentrum errichtet wird, könnte man dort auch eine eigene Bücherei eröffnen“, so die VP-Politikerin – auch Grünen-Gemeinderat Elias Molitschnig sieht das so. Löschnigs Initiative „Du, ich & unsere Stadt“ bringe sehr viel Resonanz. „Auf den Kärtchen schlagen mir die Bürger täglich viele Ideen für Klagenfurt vor.“

Laut Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz sei eine Finanzierung aktuell nicht sichergestellt. „In Klagenfurt gibt es die Arbeiterkammer-Bibliothek und die wissenschaftliche Bibliothek der Universität. Wir haben seit Jahren eine Kooperation mit der AK-Bibliothek und fördern diese jährlich mit 30.000 Euro. Die Stadt muss das Hallenbad, Pflegeheime und die Bus-Flotte finanzieren.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt