Nichts wegschmeißen!

Beherzte Steirer retten Tonnen an Lebensmitteln

Steiermark
05.02.2021 06:15

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: In der Steiermark landen jährlich Lebensmittel im Wert von 150 Millionen Euro im Müll. Umso wichtiger ist die Arbeit steirischer Lebensmittelretter: Sie haben bislang in 51.885 Einsätzen 555.079 Kilo an Nahrung gesichert. Top!

„Essen schmeißt man nicht weg!“ Diesen Satz haben viele - vor allem die nicht ganz jüngsten unter uns - noch von den Großeltern so oft gehört, dass er in Fleisch und Blut übergegangen ist. Heutzutage ist da möglicherweise noch Luft nach oben, denn wie sonst ließen sich die riesigen Lebensmittelmengen noch dazu im Restmüll erklären?

Aber Essen wegzuwerfen ist vielen zuwider - und die Lebensmittelretter haben daraus eine bemerkenswerte Bewegung gemacht.

Die Idee ist simpel, der freiwillige, unbezahlte, mit Herzblut betriebene Einsatz sensationell: An mehreren steirischen Orten wurden „Fairteiler“ aufgestellt, die mit Nahrung bestückt werden. Lebensmittel von Privaten, Supermärkten, Kantinen, Bauern oder Bäckereien, die noch gut und echt alles andere als zum Wegschmeißen sind.

„Und die andere Menschen gerne verwenden“, sagt Denise Kranycan, eine der Lebensmittelretterinnen. Obst, Gemüse, Fleisch, Salat, Brot - das alles findet sich in „Fairteilern“ und kann von jedem entnommen werden, der etwas haben und genießen möchte.

Freilich, das betont Kranycan, das sind Waren, die übrig bleiben, nachdem karitative Einrichtungen bestückt worden sind. „Die haben natürlich immer Vorrang.“ Aber selbst dann bliebe immer noch genug.

Mittlerweile gibt es 27 Standorte vor allem in Graz und Umgebung, in denen sich wertvolle Lebensmittel finden. Und 759 „Foodsaver“, die diese in ihrer Freizeit bestücken: „Ich habe immer Schachteln im Auto, falls mir Essbares unterkommt“, schmunzelt Kranycan. Und sie informiert auch intensiv über das Thema: „Das Essen kann ja aus so vielen Quellen kommen. Von Leuten zum Beispiel, die fortfahren, den Kühlschrank aber noch voll haben. Oder die nach einem Festessen viele wertvolle Produkte übrig haben. Bitte zu einem ,Fairteiler‘ statt die Sachen verderben lassen!" Nicht gebracht werden sollen rohes Fleisch oder abgelaufene Babynahrung.

13 Standorte gibt es schon in Graz, dazu kommen welche in Hausmannstätten, Seiersberg-Pirka, Fernitz, Gössendorf, Gratwein-Straßengel, Dobl-Zwaring, Kalsdorf, Lieboch, Gratkorn, Feldkirchen, Leibnitz. Auch freiwillige Bestücker werden gesucht und eingeschult.

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