Mutationen-Hotspot

Regierung: Abschottung von Tirol wird geprüft

Tirol
04.02.2021 10:19

Nachdem Tirol in der Pandemie erneut zu einem Corona-Hotspot - diesmal für ansteckendere Mutationen - geworden ist, hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Donnerstag erklärt, die Lage sei „ernst“. Er wies darauf hin, man habe ein „sehr straffes Fünf-Punkte-Programm aufgestellt, mit dem die Situation genau untersucht werden soll“. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass das ganze Land unter Quarantäne gestellt wird. Die Regierung prüft derzeit mit Experten alle Optionen, wie es aus gut informierten Kreisen hieß.

Eine Expertin sorgte am Mittwoch mit der Empfehlung für Aufsehen, dass man das Bundesland für einen Monat isolieren sollte. „Vom Rest Österreich und dem Ausland“, führte Virologin Dorothee von Laer von der Medi-Uni Innsbruck aus. Die Beraterin der Bundesregierung übte scharfe Kritik am Land Tirol im Umgang mit den Corona-Mutanten und warnte sogar vor einem „zweiten Ischgl“.

Solche drastischen Schritte will die Regierung nun prüfen lassen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das ganze Land unter Quarantäne gestellt wird. Mit Experten werden derzeit alle Optionen überprüft. Nach Informationen der APA sind die anderen Expertenberater der Regierung nicht alle der Meinung der Virologin. Es würden unterschiedliche Zahlen vorliegen, die nun geprüft werden müssen. So soll es entgegen der Aussagen von Von Laer keine eigene Tirol-Mutation des Südafrika-Virus geben. Die Regierung sei sich aber der Problematik bewusst.

Auch Landeshauptmann will Tests intensivieren
Anschober betonte, dass auch Tirol „selbstverständlich“ der Ernst der Lage klar sei. Landeshauptmann Günther Platter kündigte bereits am Vortag an: Es sei zwar bisher keine „exponentielle Ausbreitung“ der Mutationen festgestellt worden, man werde jedoch Testungen und Kontaktnachverfolgung intensivieren. Er versprach, die Angelegenheit werde „unsere volle Aufmerksamkeit“ erhalten.

Anschober: Sonntag sei „Tag der Bilanz“
Noch bevor die mögliche Abschottung bekannt wurde, erklärte der Gesundheitsminister, dass am Sonntag der „Tag der Bilanz“ sei, dem er nicht vorausgreifen wolle. „Diese paar Tage abzuwarten, ist notwendig“, meinte der Gesundheitsminister.


SPÖ-Gesundheitssprecher: „Bis Sonntag warten ist keine Option!“

Der Gesundheitssprecher der SPÖ, Philip Kucher, forderte eine schnelle Reaktion des Gesundheitsministeriums. Man müsse Tirols Landeshauptmann „sofort per Weisung zum Handeln verpflichten und alle nötigen Schutzmaßnahmen vorgeben“. Es zähle jeder Tag, so Kucher: „Bis Sonntag zu warten, ist keine Option!“

Ziel: Eine Million Geimpfte bis Ostern
Am Freitag wird die erste Lieferung des heiß ersehnten Impfstoffs von AstraZeneca geliefert. Ein weiterentwickelter Impfplan wurde bereits vom Ministerrat beschlossen: Demnach wurde die Verabreichung von zwei Millionen Impfdosen bis Ostern als Ziel definiert. 1,25 Millionen Impfdosen sollen von Biontech/Pfizer und Moderna kommen, 740.000 von AstraZeneca.

Bei letzterem Vakzin versicherte Anschober, dieser habe eine „sehr gute Qualität“. 36.000 Dosen werden am Freitag erwartet, Im Februar erfolgen voraussichtlich drei weitere Lieferungen mit jeweils rund 43.000, 106.000 und 155.000 Dosen. Die Zuteilung der Impfstoffe an die jeweilige Zielgruppe sei bei der Weiterentwicklung des Impfplans eine Herausforderung gewesen.

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