„Krone“ fordert ein

Es geht um Tierschutz – nicht Paragrafen!

Tierecke
06.02.2021 16:14

Ein Aus für qualvolle Tiertransporte - das wollen und fordern unsere Leser endlich ein! Doch die Politik schiebt Verantwortung hin und her, verweist auf irgendwelche Paragrafen-Dschungel. Wir bleiben dran.

„Vielleicht gelingt es der ,Krone’ mit hartnäckiger und ausdauernder Berichterstattung, die Entscheidungsträger aufzurütteln und Verbesserungen für diese armen transportierten Kreaturen zu erreichen“ - mit diesen Worten wandte sich Franz Köfel an die “Krone“, einer der unzähligen Leserbriefe, die uns dieser Tage erreichen. Von Österreichern, die das unsägliche Leid, das tagtäglich auf unseren Straßen passiert, einfach nicht mehr länger ertragen können. Nicht zuschauen wollen, wie arme Kreaturen, eingepfercht, in Lastern über die Landstraßen rollen. Ihre Schreie, ihr Brüllen nicht mehr aushalten. “Was tun wir den Tieren da an?" - so der Tenor.

Keine Sorge, Herr Köfel – wir bleiben dran, wir verleihen geschundenen Lebewesen, die keine Stimme haben, wehr- und hilflos sind, eine umso stärkere, laute Stimme! Und lassen uns sicher nicht mit unverbindlich Antworten, wie sie teils von Politikern auf unsere sehr konkret gestellten Anfragen kommen, abspeisen. Passiert ist nämlich, trotz breit erzieltem Konsens im Vorjahr, bislang wenig bis gar nichts an echten, tatsächlichen Veränderungen oder gar schlagkräftigen Verbesserungen.

Unser Fazit bei Minister Rudi Anschober: Antworten sind sehr unbefriedigend und zeigten selbst in der wohlwollendesten Auslegung, dass man sich dem Thema im letzten Jahr nur verhalten gewidmet hat. Mit Corona lässt sich viel erklären – aber derweil rollt das Tierleid weiter.

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Ankündigungen sind wichtig! Aber wir haben es längst verabsäumt, uns als Tierschutz–Vorreiter in Europa zu positionieren.

Eva Rosenberg, Direktorin der Tierschutzorgansiation „Vier Pfoten“

Vielmehr wirkt es, als würde man sich hinter unzähligen Paragrafen verstecken. Auf unsere ganz konkrete Fragen wie etwa „Warum können Länder wie Holland ein Exportverbot veranlassen — Österreich jedoch nicht?“ erhielten wir fast ausschließlich Verweise auf Verordnungen oder Urteile des europäischen Gerichtshofes. Selbstverständlich gilt es, nationale wie auch internationale Übereinkommen und Gesetze zu berücksichtigen. Aber: Wäre hier tatsächlich schon Maßgebliches eingeleitet worden – das Ministerium hätte sich nicht hinter juristischen Abhandlungen versteckt.

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Tierschutz ist ein Eckpfeiler der „Krone“ und wird es immer sein. Dazu stehen wir.

Klaus Herrmann, Chefredakteur der „Kronen Zeitung“

Jeder Tag ist wichtig. Denn an jedem einzelnen Tag werden unschuldige Lebewesen unter widrigsten Umständen verfrachtet - von Österreich bis in den nahen Osten. Tag, sogar wochenlang. müssen die Tiere diese Qual ertragen. Jede Stunde früher an der wir dieses unsinnige und barbarische Vorgehen besser organisieren kontrollieren oder beenden ist ein Erfolg. Und es geht nicht „nur“ um Tierschutz: Wie erklären wir unseren Kindern diese furchtbaren Blicke von Tieren aus Lastern? Wie erklären wir ihnen, dass wir als Menschen so mit Lebewesen umgehen? Schon für sie: Die „Krone“ wird dran bleiben und darüber berichten.

Maggie Entenfellner und Christa Blümel, tierecke@kronenzeitung.at

Es gibt noch zahlreiche weitere Baustellen
Österreich rühmt sich, beim Tierschutz ganz weit vorne zu liegen. jedoch: Es gibt noch viel Luft nach oben, noch viele Problemfelder! Wir werden sie aufzeigen, hier nur einige Beispiele:

  • Kennzeichungspflicht für Lebensmittel: Was wurde bereits erreicht - was muss noch passieren, damit wir unsere Bauern wirtschaftlich stützen und gleichzeitig Tiere schützen.
  • Welpenhandel: Das große, schmutzige Geschäft mit kleinen Tieren. Wir brauchen viel strengere Importgesetze.
  • Qualzucht: Es muss klar geregelt werden, dass Tiere für die von Menschen verlangte Optik nicht länger leiden dürfen.
  • Kükentötung: Noch immer werden in Österreich männliche Küken am Tag ihrer Schlüpfung geschreddert und vergast!
  • Wildtiere: Wir müssen Verbesserungen für Hirsch, Reh & Co. erarbeiten - im Wald spielen sich immer mehr Tragödien ab.
  • Versuchstiere: Der Schutz von Labortieren hat sich zuletzt sogar verschlechtert!
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