Bagger muss helfen

Lienzer Schloss Bruck versinkt in den Schneemassen

Ein Schloss ist ein Bauwerk für die Ewigkeit. Gibt es allerdings enorme Schneemassen wie heuer in Osttirol - die „Krone“ hat berichtet - so sorgen diese bei den Hausherren für schlaflose Nächte und anstrengende Tage. Denn irgendwer muss den Schnee wieder entfernen. Und so muss auf Schloss Bruck sogar ein Bagger anrücken und jenen Eingang benutzen, der einst für die Görzer Grafen war.

„Seit den Aufzeichnungen, die bis 1886 zurückreichen, hatten wir nicht mehr so große Niederschlagsmengen innerhalb so weniger Tage“, erinnert sich Stefan Weis, der Museumsleiter vom Schloss Bruck. Der Schnee, der sich stellenweise immer noch 1,60 Meter hoch türmt, stellt das Team der historischen Anlage vor eine große Herausforderung. „Egal ob es draußen stürmt oder schneit, wir kommen trotzdem zum Schloss und führen unsere Kontrollgänge durch. Jede einzelne Sprosse am Dachboden muss wegen des Schnees regelmäßig überprüft werden“, ergänzt Weis.

(Bild: Weis)

Auch die Dächer und Fassaden müssen regelmäßig vom Schnee befreit werden. „Bei den Schneestürmen balanciert man am Schlossberg immer zwischen Dachlawinen und herunterfallenden Ästen, doch die Kunst blieb unversehrt,“ so der Museumsleiter. Die kostbaren Werke wurden nämlich in eigens temperierten Räumen sicher über den Winter verstaut.

(Bild: Dorian Wiedergut )

Doch die größte Herausforderung liegt noch vor den Schlossherren. Der Innenhof ist nämlich noch immer voller Schnee und dieser muss unbedingt entfernt werden, da er nirgendwo abrinnen kann. Hierfür soll ein Kleinbagger durch die Schlosseinfahrt gezwängt werden. „Wo einst die Görzer Grafen ein- und ausgegangen sind, wird nun ein Bagger durchfahren. Das wird nicht leicht, da die Einfahrt klein ist“, sagt Weis.

Auf die Schneeschmelze folgt heuer aber wieder ein Kultursommer! „Am 15. Mai machen wir wieder auf und wir haben auch schon viele Veranstaltungen geplant. Man darf gespannt sein,“, verrät der Museumsleiter.