Erste bereits montiert

741 neue Zusatztafeln für Grazer Straßennamen

Steiermark
02.02.2021 12:19

Wer wissen möchte, wer die Namensgeberin des Maria-Cäsar-Parks oder wer Gabriel Seidl war, nach dem eine Gasse in Graz benannt wurde, findet nun alle Informationen zur Person auf einer Zusatztafel. Die ersten wurden bereits aufgestellt, 740 weitere Hinweisschilder folgen.

Eine, die sich gegen das Nazi-Regime stark gemacht hat, war Maria Cäsar. Die bekannte österreichische Widerstandskämpferin lieh auch dem Maria-Cäsar-Park ihren Namen. Dort fanden sich am Montag bei der ersten Montage der insgesamt 741 Zusatztafeln Graz-Bürgermeister Siegfried Nagl, sein Vize Mario Eustacchio, die Leiterin des Ludwig Bolzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung Barbara Stelzl-Marx und Historiker Stefan Karner ein.

Geschichte im öffentlichen Raum
„Es ist wichtig und richtig, dass der mutige Einsatz von Maria Cäsar gegen die Gräueltaten des NS-Regimes nun auch im öffentlichen Raum gewürdigt wird“, hob Bürgermeister Siegfried Nagl den Wert der Hinweisschilder für die Bevölkerung hervor. „Dank der zusätzlichen Informationen schaffen wir ein Stück Geschichte im öffentlichen Raum.“

Die Verantwortungsträger freuen sich über die Enthüllung der neuen Zusatztafeln. (Bild: Foto Fischer, Graz)
Die Verantwortungsträger freuen sich über die Enthüllung der neuen Zusatztafeln.

Historisch belastet
Doch es gebe auch die anderen, die belasteten Namen. Durch das Aufzeigen der Taten der jeweiligen Personen mache die Stadt deutlich, dass sie sich ihrer historischen Verantwortung voll bewusst sei,  so
Nagl. Interessierte Bürger können sich in Zukunft nun vor Ort sowie online über die Namensgeber von Plätzen und Straßen informieren.


Mehrjähriges Wissensprojekt
Die Texte für die Infotafeln wurden von der Universität Graz in Zusammenarbeit mit dem Ludwig Bolzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung erstellt, die alle von der Expertenkommission Straßennamen (EKSN) überprüft und freigegeben werden. Barbara Stelzl-Marx: „Straßennamen sind ein wichtiges Instrument von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur. Als materieller Gedächtnisspeicher verweisen sie auf die Zeit ihrer Verleihung und zugleich auf den sich bis heute veränderten historischen Kontext.“

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Projektende 2028
An die 1000 Straßennamen wurden insgesamt untersucht, alle Bewertungen der Grazer Straßennamen sind einstimmig erfolgt. Die neuen Zusatztafeln werden laufend aufgestellt - zwei bei längeren Straßen, eine auf kleinen Plätzen und in Parks. Bis 2028 soll das Wissensprojekt fertiggestellt sein.

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