"Happylab" eröffnet

Erste Hightech-Werkstatt für jedermann in Wien

Wien
26.11.2010 15:37
Do it yourself statt Massenware - das ist die Idee hinter den Fab Labs des MIT. Hier können Gegenstände nicht nur am PC entworfen, sondern per computergesteuertem 3D-Drucker, Fräsmaschine oder Lasercutter gleich selbst hergestellt werden - von Ersatzteilen für Haushaltsgeräte über T-Shirt-Aufdrucke bis zu Robotern. Mit dem "Happylab" der Österreichischen Gesellschaft für Innovative Computerwissenschaften (INNOC) ist am Freitag nun das erste Fab Lab namens "HappyLab" in Wien eröffnet worden. Für einen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro pro Jahr kann dort jedermann Computer und Geräte nutzen.

"Das 'Happylab'", erläuterte INNOC-Managing-Director Roland Stelzer bei einer Presseführung, "ist Forschung im ureigensten Sinn". An der Uni werde jungen Wissenschaftlern vom Professor die Richtung vorgegeben, in die sie zu forschen haben, wodurch "wahnsinnig viel Potenzial nicht ausgeschöpft wird". Im "Happylab" könnten unterdessen eigene Ideen sofort in der Praxis getestet werden. Funktioniert etwas nicht, wird die Idee revidiert und ein neuer Versuch gestartet. Dabei gebe es auch immer Austausch mit anderen Mitgliedern.

Das "Happylab" ist dabei als Ideenwerkstatt durchaus erfolgreich: Ein Mitglied entwickelt etwa derzeit als Auftragsarbeit einen Wagen für Golfbags, der automatisch vor dem Spieler herfährt. Als ein Produkt der Arbeit im "Happylab" ist sogar eine neue Maschine entstanden, die zur Gänze dort erfunden, konstruiert und aus selbst zugeschnittenen Materialien erzeugt wurde - eine computergesteuerte Styroporschneidemaschine, mit der etwa Flügel von Modellflugzeugen bearbeitet werden können.

Derzeit, erzählt Karim Jafarmadar von INNOC, würden außerdem zwei Teams einen verbesserten 3D-Drucker bauen. Die Baupläne kommen nach dem Open-Source-Prinzip aus dem Netz, die Teile werden im "Happylab" selbst hergestellt, auch Teile der Elektronik werden dort mit Hilfe der vorhandenen Geräte selbst gebastelt. Die Einrichtung richtet sich allerdings nicht nur an Techniker und professionelle Bastler, die mittlerweile rund 100 Mitglieder sind eine bunte Mischung von Technik-Studenten über Künstler bis zu Erfindern und Unternehmensgründern.

Vinylplotter als "Killerapplikation"
Jeden Mittwochabend werden neue Interessenten oder Mitglieder informell in der Benutzung der verschiedenen Geräte eingeführt, ab nächstem Jahr soll es eigene Workshops geben. Denn gewisse Kenntnisse braucht es zur Nutzung der Geräte doch. "Leider - oder besser Gott sei Dank - muss der Mensch auch noch etwas tun", so Jafarmadar.

Um etwa den 3D-Drucker zu nutzen, bei dem Schicht für Schicht dünnes flüssiges Plastik zu einem beliebigen dreidimensionalen Objekt aufgebaut wird, muss man mit einem 3D-Computerprogramm arbeiten. Eine "Killerapplikation, mit der jeder etwas anfangen kann", gibt es aber auch: Mit dem Vinylplotter können etwa T-Shirts individuell bedruckt oder Schablonen exakt ausgeschnitten werden.

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