Nun hat sich Salzburgs Landeshauptmann in der Debatte um Impfprivilegien mit einem Schachzug schützend vor diese Bürgermeister gestellt. Wilfried Haslauer, neben Wiens Michael Ludwig und Vorarlbergs Markus Wallner einer von den schlauen Landesfürsten, ist damit über Nacht zum Schutzpatron besonders statusbewusster Bürgermeister – also keineswegs aller Bürgermeister – geworden.
In Missachtung bislang als allgemeingültig angenommener Regeln und ethischer Maßstäbe hat Haslauer einer politischen Kaste damit einen parteienübergreifenden Sonderstatus in der Pandemie zugestanden.
In humanistischen Nachbetrachtungen zum Leben in Zeiten der Seuche könnte das ein interessanter Untersuchungsgegenstand für Philosophen und Rechtsexperten werden. Vielleicht eignen sich diese Fragen aber schon als Thema für Haslauers heurige Rede bei den Salzburger Festspielen?
In der politischen Praxis bekommt Haslauers Positionierung allerdings eine andere Bedeutung von Brisanz. Salzburgs Landeshauptmann als führender Vertreter der alten schwarzen ÖVP-Garde stellt sich damit gegen die vom türkisen Bundeskanzler Sebastian Kurz offen artikulierte Verurteilung von Impfprivilegien für Politiker.
So beginnen in der Politik gewöhnlich Kämpfe um die Vormachtstellung.
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