Ohne Dach über dem Kopf, auf einem Karton zusammengekauert und eingewickelt in einer alten Decke - so erfror Edwin aus Wien in der Nacht auf Mittwoch in Italiens Hauptstadt Rom. Nach dem Armutsdrama werden die Rufe nicht nur dort nach noch mehr Hilfe lauter. In Österreich hilft das Kältetelefon!
Er hieß Edwin, war 46 Jahre alt und starb im Schatten des Petersdoms in der Ewigen Stadt - dort, beim Zentrum des Christentums im Vatikan, wo unzählige Obdachlose, in einer Reihe zusammengekauert auf Kartons, eingewickelt in alten Decken, klirrend kalte Nachtstunden verbringen.
Schon zehn Kälteopfer
Der Wiener wurde leblos von den freiwilligen Helfern der Sant‘Egidio Gemeinschaft entdeckt. Doch jede Hilfe blieb vergebens, er konnte nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden. Nach dem Kältetod in der Ewigen Stadt ist in Italien vermehrt zum Beistand Obdachloser in der Winterzeit aufgerufen worden. Der Tote mit rot-weiß-rotem Pass war bereits das zehnte Kälteopfer im heurigen Winter!
Doch nicht nur in Italien haben Menschen ohne Dach über dem Kopf - besonders in der Pandemie-Zeit - mit eisigen Nächten zu kämpfen. Auch in Österreich sind rund 23.000 Frauen und Männer von Obdachlosigkeit betroffen. Unterstützung bietet bei uns das Caritas-Kältetelefon. Ein Anruf genügt, und in jedem Bundesland kann geholfen werden.
Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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