Verschwundener Hund

„Gewehrschuss hört man in der Regel deutlich“

Tirol
12.01.2021 13:00

Wie berichtet, setzt es sich eine Unterländerin zum Ziel, das plötzliche Verschwinden ihres Hundes nicht als Mysterium zu akzeptieren. Sie sammelte Indizien und ist überzeugt, dass ein Jäger ihren Vierbeiner erschossen haben muss. Landesjägermeister Anton Larcher plädiert darauf, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

Bei einem Almausflug Anfang Dezember hatte die Besitzerin ihren Hund, oben angekommen, frei laufen lassen und den Rückweg ohne ihn angetreten. „Es war nicht ungewöhnlich, dass er nicht gleich nachkam. Er war ein gemütlicher Hund“, schilderte sie. Unter anderem war der Vierbeiner langsamer unterwegs, weil er unter einer Arthrose litt. Sie glaubt, dass ein Jäger, den die Frau beim Abstieg sah, das Tier daraufhin erschossen und den Kadaver abtransportiert hat. Das tote Tier konnte trotz Suchhunden, Wärmebildkameras und einer Vielzahl an Freiwilligen bis heute nicht gefunden werden.

Rätsel um den Schuss
Wie die Besitzerin selbst zugibt, vernahm sie keinen Schuss – weil sie telefonierte, wie sie meinte. „Wie laut ein Schuss hörbar ist, hängt vom Gelände und den örtlichen Gegebenheiten ab. Einen Gewehrschuss hört man in der Regel laut und deutlich, sogar über Kilometer“, kommentiert Larcher. Auch mit Schallregulator sei ein Schuss klar hörbar.

Der Hund befand sich alleine auf der Alm und war nicht angeleint – dies allein würde das Erschießen aber nicht rechtfertigen, wie der Landesjägermeister betont: „Ein Hund müsste wildern, außer Einwirkung des Besitzers und eine offensichtliche Gefahr für das Wild sein.“ Die Frau betont, dass ihr Vierbeiner wegen seiner Krankheit niemanden jagen könne. Blutspuren und ein mögliches „Ausschussstück“ fand sie bei der Alm.

Gegen Vorverurteilung
Der Vorfall wirft dennoch viele Fragen auf – vor allem bezüglich des Motivs. Larcher wartet daher die Ermittlungen der Polizei ab: „Für den Fall, dass die Klärung des Sachverhalts den Verdacht einer Standeswidrigkeit ergibt, kommt es zu einer detaillierten disziplinarrechtlichen Prüfung.“ Eine Vorverurteilung ohne behördliche Ermittlungsergebnisse sei aber falsch.

Mirjana Mihajlovic
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