Offen, aber sicher

Das Grazer Rathaus soll nicht zur Festung werden

Steiermark
08.01.2021 07:00

Nach den Brandanschlägen in Graz 2019 wurden Forderungen nach mehr Sicherheit laut. Es ist ein schwieriger Kompromiss: Einerseits sollen Vorfälle wie dieser so gut es geht verhindert werden, andererseits soll das Rathaus den Bürgern offen stehen. Vom Plan, beim Eingang eine Schleuse einzurichten, ist man abgekommen.

Der Brandanschlag auf das Bürgermeisteramt war nicht der erste Vorfall. Einige Jahre zuvor wurde im Sozialamt ein Beamter von einem 21-jährigen Iraner, der sich ungerecht behandelt fühlte, von hinten niedergestochen. Er überlebte, der Täter wurde wegen versuchten Mordes zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Im Amtshaus in der Schmiedgasse wurde deswegen Anfang des letzten Jahres im 2. Stock eine Schleuse mit einem Metalldetektor aufgebaut, wie man sie von Flughäfen kennt - diese wurde aber noch nicht in Betrieb genommen. „Derzeit gibt es wegen Corona ohnehin einen eingeschränkten Zugang“, erklärt Wolfgang Hübel, der bei der Stadt für die Sicherheit zuständig ist.

Auch im Rathaus wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Beim Haupteingang wurde die Ordnungswache postiert. Das habe sich bewährt, sagt Hübel. Schon allein die Präsenz von Uniformierten habe einen „Abhalteeffekt“. Und: „Sie wurden mit einem Handscanner ausgestattet.“

Neues Sicherheitskonzept
Außerdem gibt es in den Büros stille Alarme. „Wenn der ausgelöst wird, ist der Sicherheitsdienst binnen eineinhalb Minuten vor Ort“, so Hübel. Geplant ist auch, dass ein elektronisches Sperrsystem mit Zutrittskarten für die Mitarbeiter der Stadt installiert wird.

Das ist Teil des neuen Sicherheitskonzepts, an dem aber noch gearbeitet wird. Hübel: „Sechs Firmen wurden eingeladen, Vorschläge zu machen. Diese liegen jetzt vor.“ Was davon umgesetzt wird, soll frühestens im Sommer entschieden werden: „Das ist natürlich auch eine finanzielle Frage.“

Keine Schleuse beim Eingang
Es sei gut möglich, dass man sich in Zukunft vorher anmelden muss, wenn man ins Rathaus will - so wie im Landtag. „Was wir nicht wollen, ist, dass überall Überwachungskameras montiert werden.“ Fix ist auch: Anders als zunächst angekündigt, wird es dort keine Schleuse geben.

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