Branchenvertreter:

„Ohne Lkw sind die Regale in den Geschäften leer“

Tirol
26.12.2020 08:39

„Unser Berufszweig wird ständig von allen angepatzt. Das muss ein Ende haben“, fordern Ulf Schmid und Hannes Mayr, die Branchenvertreter in der Wirtschaftskammer Tirol. Sie wehren sich dagegen, ständig in einen Topf mit dem Transitverkehr geworfen zu werden. „Ohne uns bleiben die Regale leer!“, warnen sie.

Besonders sauer stoßen dem Duo die ständigen Sticheleien des Transitforums rund um Fritz Gurgiser auf. „Alles, was mit dem Lkw zu tun hat, ist aus deren Sicht von Haus aus schlecht. Gurgiser meint zwar den Transit, sagt aber immer Lkw. Der Transit ist sicher ein Problem, doch er soll nicht immer eine ganze Berufsgruppe runtermachen“, fordert Hannes Mayr, Regionalleiter West von „Gebrüder Weiss“, in seiner Funktion als Fachgruppenobmann der Spediteure. Doch Gurgiser sei nicht der einzige, wenn es um das „Lkw-Bashing“ gehe. „Auch unser Landeshauptmann ist da gerne vorne mit dabei“, sagt Ulf Schmid, Chef von „Felix Troll Transport“ – er ist Fachgruppenobmann der Tiroler Transporteure.

„Wir schauen sehr gut auf unsere Mitarbeiter“
Beiden ist wichtig, dass eben zwischen dem Transit und den heimischen Transporteuren und Spediteuren unterschieden wird. „Wenn wir stehen, also nicht mehr fahren, dann bleiben die Geschäfte leer. Das scheint sich noch nicht bis zu allen durchgesprochen zu haben“, betont Schmid, der Chef von 350 Mitarbeitern ist.

Auch der Vorwurf, Lkw-Fahrer würden als Corona-Schleudern durchs Land fahren, sei komplett aus der Luft gegriffen. „Unsere Mitarbeiter sind uns sehr wichtig. Daher kümmern wir uns auch um sie. Würden wir das nicht machen, dann wären sie morgen weg. Schon bei den geringsten Symptomen wird sofort getestet“, versichern Schmid und Mayr.

Die vielen Klein-Lkw sind das Hauptproblem
Das Hauptproblem seien sowieso die zahlreichen Klein-Lkw aus dem Osten, die in den vergangenen Jahren wie die Pilze aus dem Boden geschossen sind. „Die müssen kontrolliert werden. Die fahren Tag und Nacht – auch dort, wo wir mit unseren Lkw gar nicht fahren dürfen. Die können tun und lassen, was sie wollen“, ärgert sich Ulf Schmid.

„Diese Politik soll noch einer verstehen“
Unverständlich ist für Mayr, der in Tirol für 300 Mitarbeiter zuständig ist, dass Lkw der Klasse Euro 6 ab 1. Jänner nicht mehr in der Nacht fahren dürfen. „Bis 2018 haben wir Förderungen dafür bekommen, solche Lkw anzuschaffen. Und jetzt werden sie verboten. Diese Politik soll noch einer verstehen“, schüttelt Mayr den Kopf. Fazit: Der Lkw dürfe nicht länger das Feindbild des Landes sein. „Denn er bringt, was wir alle zusammen täglich brauchen“, schließen die beiden Branchenvertreter.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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