Studie in China zeigt:

Coronavirus greift auch das Hodengewebe an

Wissenschaft
15.12.2020 16:41

Dass SARS-CoV-2 nicht nur die Lunge, sondern neben Gehirn auch andere Organe und Muskelgewebe befällt, ist mittlerweile bekannt. Nun haben aber chinesische Forscher herausgefunden, dass das Virus auch das Hodengewebe angreift. In weiterer Folge könnte es auch zu einer verringerten Fruchtbarkeit kommen. Dazu gibt es aber noch nicht genügend Belege.

Bereits im März hegten Wissenschaftler in der chinesischen Stadt Wuhan, wo die Corona-Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, den Verdacht, dass es im Hodengewebe zu Schädigungen kommen könnte. Grund dafür waren niedrigere Testosteron-Werte bei erkrankten und wieder genesenen Männern.

Neun Monate intensive Forschung durch ein 14-köpfiges Team in Wuhan haben ergeben, dass sich die Coronaviren mithilfe ihrer „Spikes“ auch an Samenkanälchen anheften. Diese Kanälchen im Hodengewebe spielen bei der Reifung der Spermien eine wichtige Rolle. Werden diese Kanälchen aber von Coronaviren angegriffen und durch eine Entzündung beschädigt, führt das zu einem Verlust junger Geschlechtszellen, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Cellular & Molecular Immunology“, berichten.

„Massiver Verlust in vier von fünf Fällen“
„In vier von fünf Fällen gab es einen massiven Verlust. Da hingen nur mehr ein paar Zellen an den Kanälchen“, heißt es weiter. Die Studienautoren geben zwar zu, dass bei den untersuchten Männern im Alter von 51 bis 83 Jahren bereits auch ohne Corona-Infektion eine verminderte Zeugungsfähigkeit festgestellt werden könnte, betonen die Forscher, dass allerdings im Vergleich dazu bei der Kontrollgruppe die Samenkanälchen nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen gewesen seien. Dies sei auf jeden Fall ein Beweis dafür, dass das Coronavirus sich im Hodengewebe festsetzen kann.

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