Unter sechs Stunden

Chilenischer Kumpel absolvierte New-York-Marathon

Ausland
08.11.2010 07:14
Einer der im vergangenen Monat geretteten chilenischen Bergmänner hat am Sonntag erfolgreich den New-York-City-Marathon beendet. Edison Pena (Mitte) erklärte zuvor, er hoffe die 42,2 Kilometer lange Strecke in etwa sechs Stunden zu laufen. Tatsächlich benötigte er am Ende nur fünf Stunden, 40 Minuten und 51 Sekunden bis ins Ziel - und wurde dort mit frenetischem Applaus empfangen.

Die Ziellinie überquerte der 34-Jährige in eine chilenische Flagge gehüllt. Pena hatte das Rennen kurzzeitig unterbrechen müssen, um seine geschwollenen Knie mit Eisbeuteln versorgen zu lassen.

Bereits in den Stollen auf und ab gejoggt
Pena gehörte zu den 33 Männern, die 69 Tage in rund 700 Metern Tiefe nach einem Felssturz in einem Bergwerk in der Atacama-Wüste eingeschlossen waren. Während der wochenlangen Rettungsbohrungen hatte Pena angefangen, unermüdlich durch die Tunnel der Mine auf und ab zu joggen. Nach eigenen Angaben war er in seinen Bergarbeiterstiefeln täglich fünf bis zehn Kilometer in den unterirdischen Gängen gelaufen.

Als die Organisatoren des New York Marathons davon hörten, wollten sie ihn als Ehrengast einladen. Vielleicht könne er das Zielband halten oder im warmen Auto die Strecke abfahren, erläuterte die Präsidentin der New York Road Runners, Mary Wittenberg, die Überlegungen. "Ganz ehrlich, es kam uns gar nicht in den Sinn, dass er vielleicht selber laufen wollte", sagte Wittenberg. Genau das wollte Pena aber - und er machte es dann am Sonntag auch wahr.

Auch an Triathlon in Chile teilgenommen
Bereits zwei Wochen nach der Bergung war Pena eingeladen worden, am Triathlon Piedra Roja im chilenischen Chicureo, 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago, teilzunehmen. Pena lief in einer Staffel mit zwei Lokalmatadoren eine Strecke von 10,5 Kilometern. Er trug dabei die Startnummer 33, in Erinnerung an die Zahl der verschütteten Kumpel.

"Laufen bedeutet Spannungen abzubauen, den Kopf freizukriegen, sich der chaotischen Gedanken zu entledigen", erklärte Pena. Wichtig sei es, für ein Ziel zu kämpfen, unabhängig von den Hindernissen, die den Weg dorthin erschwerten.

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