Furcht um Trinkwasser

Murkraftwerk in Gratkorn stößt auf Widerstand

Steiermark
04.12.2020 06:30
Ein neues Kraftwerk an der Mur – für 62 Millionen Euro werden Verbund und Energie Steiermark in Gratkorn ein neues Laufwasserkraftwerk errichten. 15.000 Haushalte sollen ab 2024 mit CO2-freiem Strom versorgt werden. In der Marktgemeinde im Grazer Norden ist die Freude darüber aber alles andere als ungetrübt.

Die ersten Planungen für das Kraftwerk datieren aus dem Jahr 2008 – zwölf Jahre später haben Verbund und Energie Steiermark nun den Baubeschluss gefasst. Bereits im Frühjahr des kommenden Jahres werden die Arbeiten für das 62 Millionen Euro teure Projekt starten. Ab 2024 sollen 15.000 Haushalte mit 54 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr versorgt werden. „Dieses Kraftwerk wird die erneuerbare Stromerzeugung im Großraum Graz signifikant stärken“, sagt Michael Strungl, stellvertretender Verbund-Vorstandsvorsitzender. 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr sollen laut Betreibern damit in Zukunft vermieden werden.

Trinkwasserbrunnen könnte gefährdet sein
Im Gratkorner Gemeindeamt fühlt man sich überrumpelt, verweist auf einige offene Fragen: „In unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk liegt ein Trinkwasserbrunnen, der zwei Drittel der Haushalte versorgt – der ist durch den Bau massiv gefährdet“, sagt Bürgermeister Helmut Weber (SPÖ). Gemeinderat Martin Holzer (Grüne) präzisiert: „Es gibt noch keine Einigung, wie die Wasserversorgung künftig sichergestellt wird – das wäre doch eine wesentliche Voraussetzung für den Bau.“

Bei der Energie Steiermark versucht man zu beruhigen: „Das Kraftwerk ist durch alle Instanzen gegangen – es gibt aber noch Detailfragen, die zu klären sind. Natürlich werden wir so ein Projekt nur in enger Abstimmung mit der Gemeinde realisieren“, kalmiert Konzern-Sprecher Urs Harnik.

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