Bullen mit Mega-Gewinn

Klub-Finanzen: Salzburg top, Traditionsklubs flop

Red Bull Salzburg ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 neuerlich die Nummer 1 der Bundesliga gewesen. Bei stark wachsenden Erträgen wurde der Gewinn auf 40,36 Millionen Euro gesteigert. Deutlich im Plus lagen dank der Europacup-Teilnahmen auch der LASK und der WAC, während das Jahresergebnis von Austria, Rapid und Sturm Graz in der Pandemie-Saison laut der publizierten Bundesliga-Daten ins Minus rutschte.

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Bei Salzburg gehen sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand. „Wir freuen uns über dieses außerordentlich gute wirtschaftliche Ergebnis. Zurückzuführen ist es in erster Linie auf die erstmalige Teilnahme des FC Red Bull Salzburg an der Gruppenphase der UEFA Champions League, auf die wir ja sehr lange und hart hingearbeitet haben“, erklärte Stephan Reiter, der kaufmännische Geschäftsführer und führte auch die Transfererlöse (Erling Haaland, Stefan Lainer, Xaver Schlager, Hannes Wolf, Takumi Minamino) als wesentlichen Beitrag an.

„Das herausragende Ergebnis und das damit erwirtschaftete Eigenkapital (84,4 Millionen nach 44,04 in der Saison 2018/19, Anm.) dienen gerade in Hinblick auf die aktuell sehr herausfordernden Rahmenbedingungen im laufenden Geschäftsjahr wie die andauernden Restriktionen bei den Zuschauern oder die Unsicherheiten in Bezug auf zukünftige Transfererlöse dazu, den FC Red Bull Salzburg sicher durch diese globale Krise zu führen“, erklärte Reiter.

LASK und WAC dürfen sich freuen
Der LASK steigerte sein Eigenkapital auf 4,49 Millionen (zuvor 290.000), die Erträge verdoppelten sich (wie allerdings auch der Personalaufwand) und führten zu einer etwa Verdreifachung des Jahresergebnisses nach Steuern auf 4,278 Millionen Euro. Damit sind die Linzer deutlich die Nummer zwei der Liga. Auch beim Europa-League-Teilnehmer WAC erhöhte sich das Eigenkapital stark, der Gewinn drehte deutlich ins Positive (2,396 Millionen).

Die Traditionsklubs Austria Wien, Rapid und Sturm Graz bilanzierten hingegen diesmal mit Verlust. Bei den Wiener Violetten fiel das Minus mit 18,844 Millionen Euro (zuvor +2,28 Millionen) am höchsten aus, bei den Steirern lag es bei 1,238 Millionen (zuvor +89.000) und bei den Grün-Weißen aus Hütteldorf bei 199.000 (zuvor +180.000). Bei insgesamt fünf der elf Oberhaus-Klubs (Mattersburg hatte die Lizenz im August zurückgelegt) stand vor dem Jahresergebnis ein Minus, die Admira bilanzierte ausgeglichen. Die Saison 2018/19 hatten noch neun der zwölf Klubs mit Gewinn abgeschlossen.

„Schmerzliche Einmaleffekte“ bei der Austria
Die Wiener Austria, die den Europacup verpasst hatte, führte in ihrem Geschäftsbericht „schmerzliche Einmaleffekte“, an, „ohne die das operative Ergebnis positiv wäre“. Ein nationaler und ein internationaler Großsponsor mussten demnach mit einer Summe im zweistelligen Millionenbereich wertberichtigt werden. Dazu kämen noch die Auswirkungen der Covid-19-Krise.

Präsident Frank Hensel wiederholte, dass wirtschaftlich Handlungsbedarf im Geschäftsmodell der Violetten bestehe. „Deswegen beschäftigen wir uns auch schon seit knapp einem Jahr mit dem Verkauf von Anteilen an unserer AG (bis zu 49,9 Prozent, Anm.) an einen Partner“, schrieb der Club-Chef im Geschäftsbericht. Man habe bis zum 30. Juni 2021 Zeit, den Besten für die Entwicklung des Vereins zu finden. In den weit gediehenen Gesprächen mit einem Sponsor habe der zweite Lockdown im November einen Rückschlag verursacht.

Rapid-Verlust geringer als befürchtet
Bei Rapid gab es zwar erstmals seit 2011/12 kein wirtschaftlich positives Ergebnis, allerdings fiel der Verlust mit 199.000 Euro deutlich geringer aus als ursprünglich befürchtet. Laut Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek sind wesentliche Gründe dafür ein Gehaltsverzicht von Spielern, Trainern und Angestellten sowie die mittlerweile wieder beendete Kurzarbeit.

Die Auswirkungen der zweiten Welle könnten jedoch drastischer werden, glaubt Peschek. „Der wirtschaftliche Schaden kann in diesem Geschäftsjahr (Anm.: 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021) durchaus im zweistelligen Millionenbereich liegen.“ St. Pöltens General Manager Andreas Blumauer äußerte sich da „trotz schwierigen Ausblicks“ hingegen zuversichtlich. „Ich bin davon überzeugt, dass wir die aktuelle Saison wieder mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis abschließen können“, hieß es in einer Aussendung angesichts eines Minus von 410.000 Euro bei negativem Eigenkapital.

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