Neue „Krone“-Serie:

„In der Krise zählt nur der Zusammenhalt“

Niederösterreich
23.11.2020 08:55

Neue „Krone“-Serie aus den Landeskliniken: Die Diplom-Krankenpfleger Adi Steiner und Emil Magerer berichten vom Arbeitsalltag in der Intensivstation des Spitals Amstetten

Der 12-Stunden Dienst in der Corona-Intensivstation heißt für uns eine anstrengende körperliche und belastende Arbeit mit speziellen Schutzmasken, Schutzhandschuhen, Schutzbrille und Schutzanzügen. Das Atmen durch die FFP3-Maske fällt oft schwer und man schwitzt in den Anzügen sehr. Die Betreuung der Corona-Erkrankten heißt auch eine körperlich schwere Belastung, denn die Patienten müssen wir auf den Bauch legen, weil diese Lage für eine bessere Belüftung der Lunge sorgt. Werden jüngere Patienten mit schweren Covid-Verläufen und ohne Vorerkrankung aufgenommen, was leider immer öfter vorkommt, geht uns das oft lange nicht aus dem Kopf.

Aufgrund der derzeit steigenden Infektionszahlen ist auch die personelle Situation in der Klinik sehr angespannt. Außerdem wächst unter den Kollegen selbstverständlich die Angst, dass wir selbst an Covid-19 erkranken könnten. Denn dann würde es für die anderen Mitarbeiter noch herausfordernder, weil es mit jeder Erkrankung schwierig wird, Dienste zu besetzen, und noch mehr Überstunden für den Rest anfallen. Kollegen aus anderen Pflegebereichen einzusetzen, ist leider nicht wirklich machbar, denn eine spezielle Intensivausbildung ist Voraussetzung für diese Arbeit. Es benötigt ein fundiertes fachliches, pflegerisches und technisches Wissen und vor allem Einarbeitungszeit.

Natürlich besteht bei uns allen auch die Angst, die Familie Zuhause anzustecken – und es wäre gelogen zu sagen, dass sich Familie und Freunde keine Sorgen um uns machen. Wir lieben trotzdem unseren Job und wir haben hier in Amstetten ein sehr tolles Arbeitsklima. Wir sind uns gegenseitig eine Stütze. Die Pandemie hat uns als Team noch weiter zusammengeschweißt.

  • Helden am Wort:

Sie sind die wahren Helden der Corona-Krise, die Mitarbeiter der Krankenhäuser, die mit täglich mit Hand, Herz und Hirn für die vielen, an dem heimtückischen Virus erkrankten Menschen da sind. Für der „Krone“ führen die Pfleger der niederösterreichischen Landeskliniken Tagebuch zur Krise. Es sind persönliche Geschichten von schweren Schicksalen - aber auch von Lichtblicken in dieser fordernden Zeit.

Redaktion: Thomas Lauber, Kronen Zeitung

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