„Dazulernen“, gaben Politik und Ärzteschaft zu Beginn der Pandemie im März als großes Credo aus. Und knapp sieben Monate nach Beginn der Krise scheint das, zumindest in Niederösterreich, auch beiden Berufsgruppen gelungen zu sein. „Wir haben aus den Erfahrungen im Frühjahr viel mitgenommen“, betont Markus Klamminger, medizinischer Direktor der Landesgesundheitsagentur. So setze man jetzt – wie mehrfach berichtet – auf entsprechende Stationen in derzeit zehn Kliniken. „So gelingt es uns, dem Virus mit den Kapazitäten in unseren Landeskliniken immer einen Schritt voraus zu sein“, weiß der zuständige Landesvize Stephan Pernkopf.
Auch medizinisch wurden indes klare Fortschritte bei der Bekämpfung des Virus vermeldet. Laut Angaben von Harald Stingl, Primarius im Melker Krankenhaus, sowie Christoph Hörmann, Intensivmediziner im St. Pöltner Spital, könne man, etwa durch das Medikament Remdesivir, schwere Krankheitsverläufe erfolgreich behandeln. Beide warnen aber deutlich: „Sehr viele Patienten, die aktuell in den Statistiken als genesen angeführt werden, sind deshalb aber lange nicht auch wirklich gesund.“ Vielmehr seien bleibende Folgeschäden durchaus möglich. Der Höhepunkt der zweiten Welle wird von Experten indes für Ende November erwartet. Insgesamt sei dann mit einer Belegung von 150 Personen auf Normal- sowie 30 auf Intensivbetten zu rechnen. Ein Blick auf die aktuelle Belegung (111, 20) zeigt, warum man diese Warnungen ernster denn je nehmen sollte.
Nikolaus Frings, Kronen Zeitung
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