Besuch in Leoben:

Sportkegler: „Wir sind kein Wirtshaussport!“

Steiermark
12.10.2020 15:55

Die „Steirerkrone“ machte bei den Sportkeglern einen Lokalaugenschein. „Kuriositäten“ erlebt man an einem Superliga-Spieltag in Leoben so einige: Backhendl-Duft oder eine Familienfeier zum Beispiel.

Unscheinbar steht es mitten in Leoben: „Schwingsi‘s Sportcafé“. Nichts deutet darauf hin, dass darin Sportkegeln auf höchstem Niveau gespielt wird. „Wir sind aber schon seit 1986 in den höchsten Ligen Österreichs unterwegs“, wird mir Sportchef und Trainer Erich Pappitsch später stolz erzählen. Beim Betreten weht mir der Duft von Backhendl entgegen. Draußen wärmen sich die Sportler auf. Im ersten Raum der Gaststätte findet eine Familienfeier statt.

„Superliga Herren, ESV Leoben gegen Schwaz“ steht da auf der Tür, dahinter warten vier Bahnen auf mich. „Alle zwei Jahre werden sie extra mit Lasermessgeräten überprüft“, erklärt mir Pappitsch. Und sie haben auch schon internationale Luft erlebt: 2005 ging es in der „Königsklasse“ gegen Tatran Sucany. Als Prämie gab es damals 75 Euro - 65 davon mussten allerdings gleich wieder für die Nennung rücküberwiesen werden. „Bei unserem Sport geht es nicht ums Geld. Große Sponsoren gibt es nicht, finanzielle Mittel fehlen.“ In Österreich gibt’s auch keine Profis. „Kleine Leistungsprämien und ein bisserl Taggeld kriegen die Spieler...“

Was mir trotzdem mehrmals gesagt wird: „Wir sind kein Wirtshaussport! Es herrscht bei den Spielen strenges Alkoholverbot“, so Pappitsch. „Und wir trainieren zweimal die Woche - Stellungen der Kegel, Kondition aber auch den Geist.“

Schlachtgesang wird nicht empfohlen
Punkt 13 Uhr begrüßen sich die Spieler dann mit „Gut Holz“, die wegen Corona nur zehn erlaubten Fans (statt sonst bis zu 50) sitzen neben mir auf ihren Plätzen. Auf Schlachtgesang a la „vier, sechs, acht - jetzt hat’s kracht“ wird verzichtet. Geklatscht wird aber umso lauter. Zu feiern hat Leoben jedoch wenig - auch Spiel vier gegen Schwaz geht mit 1:7 deutlich verloren...

Und ich? Ich fahre mit einigen neuen Erfahrungen und netten Bekanntschaften zurück nach Graz in die Redaktion.

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