„Es ist ein Wahnsinn, dass man die Gäste um 22 Uhr raus treiben muss – jeder schaut einen blöd an“, macht Roland Gruber von der Andreas Hofer Stube seinem Ärger Luft. Er findet die vorverlegte Sperrstunde für Wirtshäuser in Salzburg lächerlich, denn es gebe keine Logik mehr hinter dem Ganzen. Auch die Gäste würden sich darüber lustig machen, müssen sie doch annehmen, dass das Virus um 22 Uhr plötzlich vor der Türe stehe. „Es versteht keiner. Wien hat die Sperrstunde um 1 Uhr und die haben die höchsten Zahlen“, so der Wirt und setzt fort: „Die Politiker machen sich lächerlich. Es interessiert bald keinen mehr, wenn es so weiter geht.“
Rund 50 Prozent weniger Umsatz
Etwa halb so viele Gäste wie üblicherweise kommen aufgrund der früheren Sperrstunde und der strengen Maßnahmen in die Weinstube in der Stadt Salzburg. „Stressessen“ scheint unter den Gästen eben nicht besonders beliebt zu sein. Frühere Öffnungszeiten würden den Umsatz nicht steigern. „Wenn ich um 16 Uhr aufsperre, kommt keiner. Das sind die Leute nicht gewohnt“, weiß Gruber. Die Idee eines Lieferdienstes lässt sich in dem traditionellen Wirtshaus auch nur schwer umsetzen. Denn Kasnocken müssen frisch serviert werden, damit sie nicht an Qualität verlieren. Gruber hofft auf baldige Lockerungen, denn die 22-Uhr-Sperrstunde war „ein Schlag ins Gesicht“ – dabei hatten es Gastronomen vorher schon schwer. Der Wirt bedauert, dass viele Familienbetriebe so die Krise nicht überleben werden.
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