Österreich will bis 2040 „klimaneutral“ sein, sprich: Der Treibhausgasausstoß, etwa durch Industrie und Verkehr, soll fast zur Gänze reduziert werden. Ein sehr ambitioniertes Ziel, bei dem keine Verzögerung mehr erlaubt ist, wie Berechnungen des in Graz beheimateten Wegener-Forschungszentrums für Klima zeigen.
Der Druck wächst: Die EU-Kommission hat vor Kurzem angekündigt, dass die europäischen Treibhausgasemissionen bis 2030 statt um 40 gar um 55 Prozent (im Vergleich zum Jahr 1990) sinken sollen. Dem EU-Parlament ist das nicht genug: Es verlangte diese Woche sogar 60 Prozent!
Das heißt auch für Österreich, bisher nicht gerade ein Musterschüler, dass die Anstrengungen deutlich erhöht werden müssen. Mit der Klimaneutralität 2040 hat sich die Regierung ohnehin ein ehrgeiziges Ziel gesetzt.
Trendumkehr muss sofort her
Den Pfad dorthin zeigen die Grazer Klimaforscher um Gottfried Kirchengast und Karl Steininger auf: Österreich stünde noch ein Treibhausgasbudget von 1000 Millionen Tonnen zu. Davon wurden seit 2017 aber bereits 314 Millionen, also fast ein Drittel, aufgebraucht! Eine Trendumkehr muss sofort erfolgen.
Bis 2030 müssen die Emissionen jährlich um 4,5 Millionen Tonnen sinken, in Summe um etwa 57 Prozent. Das sei „unverzichtbar“, um die Ziele zu erreichen, so die Forscher. Bis 2040 wird dann sogar eine Reduktion um 95 Prozent angestrebt. Ein Kraftakt, der primär durch einen Emissionsrückgang im Bereich Fossilenergie und Industrie erreicht werden muss.
2020 sinken Emissionen deutlich
Das Corona-Jahr 2020 wird übrigens ein Klima-Ausreißer sein. Wirtschaftskrise, Lockdown und Reisebeschränkungen dürften in Österreich laut Schätzungen des Wegener Centers zu einem Rückgang der Emissionen von zehn Prozent im Vergleich zu 2019 führen.
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