Torflaute plagt:

Sturm und Hartberg suchen nach Stürmern

Steiermark
29.09.2020 08:00

Zwei Standardsituationen führten im steirischen Fußball-Derby zwischen Hartberg und Sturm (1:1) zu Toren - Kritiker würden sagen: „Das war ja sowieso klar!“ Fakt: Beide Klubs kämpfen derzeit massiv mit ihrer Torausbeute. Die Zahlen zeigen: Mit zwei erzielten Treffern sind Sturm und Hartberg Liga-Schlusslichter! Was die Köpfe rauchen lässt.

41 Tore erzielte Hartbergs Dario Tadic mit dem 1:1-Ausgleich zuletzt gegen Sturm nun in der Bundesliga - insgesamt traf der Goalgetter mit dem Elfmeter im Steirer-Derby in insgesamt 170 Partien für die Oststeirer bereits sagenhafte 103 Mal. Ein Traum-Wert. Tadic ist und bleibt die absolute Lebensversicherung.

Und trotzdem hat Hartberg ein Stürmer-Problem! Denn seit Kurzem ist Tadic der einzige nominelle Mittelstürmer im Kader von Markus Schopp. Denn der Vertrag mit dem 22-jährigen Kroaten Borna Petrovic wurde aufgelöst. „Beidseitig“, wie Hartberg-Obmann Erich Korherr bestätigt. Damit klafft im Angriff ein Loch. Was den Sportdirektor des TSV aber grundsätzlich noch nicht in Panik verfallen lässt. „Letzte Saison haben wir neben Tadic zwar Sandro Gotal gehabt, am Ende hat aber auch immer nur Dario gespielt“, argumentiert Korherr. Was der Manager aber auch weiß: Sollte Tadic einmal ausfallen, brennt gewaltig der Hut!

Eze-Deal angedacht
Wer glaubt, dass die Drähte zwischen Korherr, Trainer Schopp und Spielerberatern auf der Jagd nach verfüg- und leistbaren Stürmern nicht längst glüht, der irrt. Sogar ein Transfer von Sturms Eze nach Hartberg soll unlängst einmal im Raum gestanden sein - doch Hartberg winkte ab. Die Zeit hilft in der aktuellen Lage nicht wirklich, denn das Transferfenster schließt am kommenden Montag. Vereinslose Spieler können allerdings noch bis zur nächsten Transferperiode im Winter geholt werden. Korherr: „Noch einmal sollten wir nicht danebengreifen. Aber wir werden noch was aus dem Hut zaubern!“

Spielerisch macht indes Sturm unter Christian Ilzer große Schritte nach vor - aber an der Effizienz hapert es weiterhin. Auch im Derby gelang nur ein Tor - bisher gab’s in drei Liga-Partien drei Remis und nur zwei Treffer. Das ist zu wenig, um die dunkelschwarze Serie (nur ein Sieg in den letzten 15 Liga-Spielen mit nur 12 Treffern) endlich abzuschütteln und Vorwürfe eines „Stürmerproblems“ zum Verstummen zu bringen.

„Von einem Stürmerproblem zu sprechen, ist der falsche Zugang“, wehrt Coach Cristian Ilzer ab, „wir haben mit Balaj, Friesenbichler, Jantscher und Huspek genügend Angreifer, die mein vollstes Vertrauen haben. Im Cup haben sie auch gezeigt, dass sie treffen können. Wir müssen sie nur richtig bedienen. Daran werden wir jetzt individuell hart arbeiten. Ihr Wille ist jedenfalls voll da. Sie dürfen sich jetzt nicht verkopfen.“

Keinen Aktionismus
Sportchef Andreas Schicker will Rufe nach einem neuen Stürmer (die Transferzeit läuft noch bis zum 5. Oktober) nicht hören, zumal er mit Francisco Mwepu bereits einen Angreifer geholt hat, der aber noch Zeit zum Akklimatisieren braucht: „Ich möchte mit einer Neuverpflichtung keinen Aktionismus betreiben, das ist auch eine wirtschaftliche Frage. Unsere Stürmer haben genug Qualität, es muss ihnen nur der Knopf aufgehen. Wir müssen die Ruhe bewahren und das große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Wir wissen, dass nicht alle Probleme in einer Transferzeit zu beheben sind.“ Im Moment fehlt ein Erfolgserlebnis und etwas Glück - wie Balajs aberkanntes Derby-Tor unterstrich.

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