„Gesund und gepflegt. Ein Leben lang“, so lautet der Slogan der Landesgesundheitsagentur (LGA). Hinter den Kulissen sieht die Sache offenbar nicht ganz so rosig aus. Krankenschwestern erzählen über unhaltbare Zustände. Unterbesetzte Abteilungen bringen das Fass zum Überlaufen. Die Chefetage dementiert.
„Es gibt definitiv einen Versorgungsmangel, wir sind körperlich und seelisch am Ende. Manche Kolleginnen gehen weinend aus dem Dienst oder hoffen sogar auf eine Verletzung, nur um nicht mehr arbeiten zu müssen“, erklärt eine Krankenschwester einer NÖ-Landesklinik. Die Frau und ihre Kolleginnen wollen anonym bleiben, zu sehr fürchtet man dienstrechtliche Konsequenzen oder sogar Kündigungen.
Lage durch Corona-Krise verschärft
Seit Jahrzehnten sind die Damen bereits in „ihrer“ Klinik im Dienst, so schlimm wie jetzt war es aber laut den Frauen noch nie: „Manche von uns haben mehrere Hundert Nachtdienstkompensationsstunden und Altüberstunden offen. Weil wir immer unterbesetzt sind, können wir sie aber nicht abbauen, und ausbezahlt bekommen wir sie auch nicht“, so der Vorwurf. Das laufende System soll lediglich mit Hilfskräften und Pflegeschülern aufrechterhalten werden. Die Corona-Krise habe die Lage weiter verschärft, heißt es.
Die LGA hat bewiesen, dass man auch in Zeiten der Krise ein verlässlicher Arbeitgeber ist.
Sprecher der LGA
Während das einfache Personal in zumindest einem Spital heillos überfordert ist, will man in der Chefetage von den Vorwürfen nichts wissen: „Es ist kaum vorstellbar, dass Überstunden nicht ausbezahlt werden. Die LGA hat bewiesen, dass man auch in Zeiten der Krise ein verlässlicher Arbeitgeber ist“, so ein Sprecher.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.