Global 2000:

„Beim Klimaschutz hat Tirol noch viel zu tun!“

Tirol
16.09.2020 08:00

Seit 2010 sind die Treibhausgasemissionen in Tirol um 2,6 % angestiegen. Das ist unter allen Bundesländern der höchste Anstieg. Während die Emissionen bei Gebäuden schwach sanken, sind die Verkehrsemissionen überdurchschnittlich stark gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Klimareport von Global 2000 hervor.

In einem großen Klimaschutzbericht, welcher im Rahmen der Umweltinitiative Mutter Erde veröffentlicht wird, untersucht die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 die Fortschritte der Bundesländer beim Klimaschutz seit 2010. Das Bild zeigt für Tirol noch großen Handlungsbedarf.

Stärkster Anstieg an Emissionen
„Damit das erklärte Ziel der Energieautonomie erreicht werden kann, gibt es in Tirol noch viel zu tun. Unter allen Bundesländern hat Tirol den stärksten Anstieg von Treibhausgasemissionen und entfernte sich damit in den letzten Jahren von den Klimazielen. Der höchste Anteil von Ölheizungen in Österreich, eine viel zu niedrige Sanierungsrate und hohe Verkehrsbelastung müssen nun von der Landesregierung als Probleme erkannt und wirksam angegangen werden“, betont dazu Johannes Wahlmüller, der Klima- und Energiesprecher von Global 2000.

Treibhausgase um 90 Prozent reduzieren
Tirol will bis zum Jahr 2050 energieautonom sein und seinen Energiebedarf im Jahressaldo auf Basis der Nutzung heimischer, erneuerbarer Energieträger decken. Die Treibhausgasemissionen sollen bis dahin um 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Damit besteht gegenüber dem Ziel der Bundesregierung, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, noch Nachschärfungsbedarf. Allerdings entfernt man sich derzeit von den Zielen: Seit 2010 sind die Treibhausgasemissionen in Tirol um 2,6% gestiegen.

Erneuerbare Energien werden nicht mehr
Während sich die Treibhausgasemissionen in die völlig falsche Richtung entwickeln, kommt man bei der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien nicht vom Fleck. Zwar liegt der Anteil in Tirol mit 45,6% noch immer deutlich über dem Österreichschnitt, dieser Anteil blieb gegenüber de Jahr 2010 aber relativ stabil.

Auch der hohe Anteil an Ölheizungen schlägt sich negativ zu Buche: Tirol ist mit einem Anteil von rund 44 Prozent nach Wien und Niederösterreich das Bundesland mit dem höchsten Anteil fossiler Heizungen.

Und dann ist da noch das Verkehrsproblem. In Tirol werden 60% der Wege mit dem motorisierten Individualverkehr, 11% mit dem öffentlichen Verkehr, 7% mit dem Fahrrad und 21% zu Fuß zurückgelegt. Damit ist die Verkehrsbelastung weiter hoch.

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