UMIT-Lizenz weg

Studenten unsicher – Viel Geld für ein Studium ohne Wert?

Tirol
17.09.2010 09:29
Viel Geld müssen die Studenten der Gesundheitswissenschaften an der Privat-Uni UMIT in Hall auf den Tisch blättern: bis zu 3.300 Euro - pro Semester. Jetzt sind sie verunsichert, ob ihr Studium dieses Geld auch wert ist. Es stellte sich nämlich heraus, dass ihr Studium nicht den Qualitätskriterien entspricht. Die Grünen sprechen von einem Desaster. Nun wird fieberhaft nach Lösungen gesucht.

"Eine schallende Ohrfeige für die ÖVP-Wissenschaftspolitik" sei der Entzug der Akkreditierung, kritisieren die Grünen. "Das Doktorats-Aus an der UMIT wirft kein gutes Licht auf den Ex-Rektor und jetzigen Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Er hätte sowohl als Rektor wie auch dann als Landesrat erkennen müssen, was dort passiert", erklärte Landtagsabgeordneter Gebi Mair.

"Seit Jahren pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass an der UMIT Spreu und Weizen nahe beieinander liegen. Interne Kritiker wurden ins Abseits gestellt und Gutachten des Akkreditierungsrates nicht zu Kenntnis genommen oder mit Aggressionen beantwortet", berichtet der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald. Nun bekomme das Land als 100-Prozent-Eigentümer die Rechnung präsentiert.

"Das Land pumpt dermaßen viel Geld in die UMIT, dass der Entzug der Akkreditierung nicht folgenlos bleiben kann. Wir werden die Mitverantwortung Tilgs im Landtag klären", kündigt Landtagsabgeordneter Gebi Mair an.

Die betroffene Abteilung - übrigens eine von 18 - habe gemeinsam mit Rektorat und Akkreditierungsrat laufend an der Qualitätsverbesserung gearbeitet, berichtet Vizerektor Philipp Unterholzner. Der Entzug der Lizenz komme völlig überraschend. Sobald der Bescheid da sei, wisse man mehr über die Hintergründe. An der Uni selbst wird hektisch an einer Übergangslösung gearbeitet, damit die 250 Doktoranden keine Zeit verlieren.

Landesrat Tilg war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. "Die Qualität der UMIT hat höchste Priorität", betonte jedoch Landesrätin Zoller-Frischauf.

von Philipp Neuner, Tiroler Krone

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