Große Umbaupläne

Hochwasserschutz: Graz wird zur „Schwammstadt“

Steiermark
31.07.2020 09:58

Vom Regen in die Traufe: Erst letzte Woche standen in der steirischen Landeshauptstadt nach einem Unwetter ganze Straßen unter Wasser. Am Mittwoch kam es dann noch schlimmer. Wie konnte das passieren - schon wieder? Viele Grazer geben dem Bauboom die Schuld. Die Stadt hat den Ernst der Lage erkannt: Der Hochwasserschutz wird ausgebaut. Und dabei geht man auch neue Wege.

Mehr als 50 Millionen Euro wurden in Graz in den letzten Jahren in den Hochwasserschutz investiert. Projekte um weitere fast 40 Millionen sind geplant. Ist das alles umsonst? „Einen absoluten Schutz wird es nicht geben“, betont Robert Wiener, der Leiter der städtischen Abteilung für Grünraum und Gewässer.

Immer wieder werden Vorwürfe laut: Die rasante Verbauung sei schuld daran, dass es so oft zu Überschwemmungen kommt.

Verfehlte Raumplanung
Wiener sagt: Die Stadt müsse die Folgen einer schlechten Raumplanung in den Umlandgemeinden ausbaden. Dort seien so viele Häuser gebaut worden, dass bei Starkregen - der immer häufiger wird - das Wasser nicht versickern kann. Und dann treten in Graz die Bäche über die Ufer.

Die Stadtverdichtung hingegen mache Sinn, so Wiener - hier sei schließlich die ganze Infrastruktur vorhanden. Bei Neubauprojekten werde aber sehr genau darauf geachtet, dass eben nicht zu viel Boden versiegelt wird - und es genug Grünflächen gibt.

Regenspeicher im Untergrund
Auch sonst hat es ein Umdenken gegeben. Früher sei das Regenwasser in den Kanal geleitet worden - der dann aber bei starken Unwettern überlastet war. Jetzt werde Graz zur „Schwammstadt“ umgebaut.

Das heißt: Es werden Bäume in einen speziellen Untergrund aus durchlässigem Substrat gepflanzt - einer Mischung aus losen Steinen und Kompost. Das ergibt eine Art Schwamm, der Regenwasser aufnimmt und speichert. In der Eggenberger Allee wurde dieses Prinzip österreichweit erstmals umgesetzt. Geplant ist, dass es im ganzen Stadtgebiet zum Einsatz kommt. Aber: „Das wird Jahrzehnte dauern - und Milliarden kosten“, sagt Wiener.

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