„Kein Tretbootfahren“

So gefährlich ist der Wildwassersport wirklich

Steiermark
23.07.2020 08:00

Nach dem tödlichen Unfall einer 24-jährigen Oberösterreicherin am Samstag stellen sich viele die Frage: Wie sicher ist der Wildwasser-Sport? Die „Krone“ hat bei den Experten nachgefragt.

Nach dem Unfall auf der Salza am vergangenen Samstag, bei dem eine 24-jährige Frau aus Weißkirchen (OÖ) mit einem offenen Kanadier kenterte, sitzt der Schock in der Region tief: Die Frau erlag ihren Verletzungen! „Es war weder Hochwasser an dem Tag noch geschah das Unglück an einer gefährlichen Stelle“, sagt Siegfried Wiesenbauer, der Chef des renommierten Raftingunternehmens „Deep roots Adventures“ mit Sitz in Palfau.

Dass man Wildwassersport jedoch generell stets mit Respekt gegenübertreten müsse, betont der Fachmann: „Wie Tretbootfahren ist es natürlich nicht! Und auch bei bester Planung und Ausrüstung bleibt hier stets ein Restrisiko.“

Große Unterschiede zwischen Bootstypen
Während Touren in der berühmten Konglomeratschlucht der Salza laut Tourismusverband Gesäuse als „leicht bis mittel“ einzustufen sind, verlangt die Enns schon mehr fahrerisches Können. Auch bei den Bootstypen gibt es Unterschiede: „Kajaks erfordern eine gewisse Übung, damit beginnt man auf jeden Fall in einem stehenden Gewässer, sprich See. Kanadier haben den Vorteil, dass sie offen sind – wenn man kippt, kann man in der Regel herausschwimmen“, weiß Andreas Danner, Geschäftsführer der Infrastrukturentwicklungs KG im Gesäuse. „Die junge Oberösterreicherin muss großes Pech gehabt haben. Wobei Klemm-Unfälle wie dieser leider oft sehr problematisch sind“, ergänzt der Obersteirer.

Die absolut sicherste Art, Wildwasser zu befahren, sei das Raften. Anders als beim Kajak- oder Kanadierfahren ist dies ohnehin nur im Rahmen einer geführten Tour möglich: „Die hier ansässigen Firmen sind Profis und haben nur bestens geschultes Personal“, betont Danner.

Da aber immer mehr Tourenanbieter aus dem Osten auf den Markt drängen, deren Sicherheitsstandards nicht immer die besten sind, sind die Verantwortlichen im Gesäuse schon seit Längerem in Alarmbereitschaft: „Im Sinne des Naturschutzes und einer bestmöglichen Sicherheitskette wird immer wieder über ein Meldesystem nachgedacht. Allerdings ist die Umsetzung nur sehr schwer möglich“, sagt Danner.

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