6 Pistolen einkassiert

Sicherheitsalarm in steirischen Bezirksgerichten

Steiermark
22.07.2020 08:00

Das Bedrohungspotenzial in steirischen Gerichten ist hoch. Spätestens wenn die Urteile fallen, können Emotionen schon einmal hochkochen. Die Sicherheitsschleusen bei den Eingängen sind deshalb Gold wert: Im vergangenen Jahr wurden dort sage und schreibe sechs Schusswaffen konfisziert, darüber hinaus 3508 Messer!

Im heurigen Jahr wurden weitere steirische Ämter und Behörden mit Sicherheitsschleusen ausgestattet: Im Mai etwa die Abteilung 3 der Landesregierung in Graz, zuständig unter anderem für das Aufenthalts- und Staatsbürgerschaftswesen, und erst vor wenigen Tagen der Judenburger Standort der Bezirkshauptmannschaft Murtal. Vor den Eingängen der weiß-grünen Bezirks- und Landesgerichte stehen bereits viel länger Wachposten, die Jacken und Taschen der Besucher auf der Suche nach in den Gerichtssälen verbotenen Gegenständen filzen. Und das aus gutem Grund: 2019 wurden den Parteien vor Ort nicht weniger als 12.312 Gegenstände abgenommen. Freilich führt kaum jemand, der den Securitys etwas abgeben muss, zwangsläufig auch etwas Böses im Schilde. Aber die auf Anfrage der FPÖ aktuell vom Justizministerium ermittelten Zahlen geben im Detail Anlass zur Sorge.

3508 Hieb- und Stichwaffen abgenommen
Denn die Sicherheitsleute machten in einigen Fällen nicht nur große Augen, sondern lebten durchaus gefährlich: So wurden steiermarkweit sechs Schusswaffen konfisziert, zudem 3508 Hieb- und Stichwaffen, sprich Taschenmesser und Co. 2281 Abnahmen fielen unter die Kategorie „gefährliche Gegenstände“. Dazu gehören Nagelfeilen, Pfeffersprays, Schraubenzieher oder Regenschirme.

„Die größte Sorge der Menschen ist oft, dass sie die Gegenstände auch wieder zurückbekommen“, berichtet Harald Laundl, Mediensprecher des Landesgerichts Leoben. In der Montanstadt sind Bezirks- und Landesgericht in einem Haus vereint, die Eingangskontrolle ist mit zwei Personen besetzt, zudem gibt es einen Sicherheitsraum mit Videoüberwachung. Im Haus wurden im Jänner 2020 56 Messer einkassiert, im Februar 30 unerlaubte „Mitbringsel“. „Nach einem Corona-bedingten Rückgang der Abnahmen steigen die Zahlen in Leoben nun wieder, sagt Laundl.

Für die Freiheitlichen birgt die Anfragebeantwortung „Sprengstoff“ in sich: “Es ist erschreckend, wie oft versucht wird, mit Waffen in ein steirisches Gericht zu gelangen. Die gefährlichen Gegenstände müssen konsequent abgenommen werden, um Gewalttaten zu verhindern", stellt Abgeordneter Hannes Amesbauer klar.

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