Strikte Regeln

Salzburger Straßentheater: Das Spiel mit dem Virus

Besucher saßen auf fixen Sitzplätzen. Einfach wechseln: nicht erlaubt.

(Bild: Tröster Andreas)

Das Ensemble verteilte virussicher Programmhefte mit einer Müllzange.

(Bild: Tröster Andreas)

Zwei Gäste schreiben ihre Kontaktdaten auf die Karten

(Bild: Tröster Andreas)

Das Salzburger Straßentheater tourt an 24 Spielorte in Stadt und Land. Strikte Regeln sollen Infektionen unter den Gästen verhindern.

Rund 300 Besucher lockte das Stück „Wir singen das Beste draus“ des Straßentheaters auf die Festwiese der Stiegl-Brauerei. Das Programm begegnet Corona mit einem Augenzwinkern. Bei den Regeln wird das Virus umso ernster genommen. Der Eintritt ist frei. Tickets gibt es trotzdem. Auf die müssen die Gäste Namen und Telefonnummern schreiben. Im Fall einer Infektion können die Veranstalter nachverfolgen, wer da war. Die Kugelschreiber werden desinfiziert. Mitarbeiter begleiten die Besucher an fixierte Plätze.

„Die Vorkehrungen stören uns nicht. Sie schaffen eine sichere Atmosphäre“, finden Volker und Eva Koch aus Bremen. Die beiden reisen jährlich im Juli zu den Festspielen an. Bis zum heurigen Festivalstart im August können sie nicht warten. „Wir haben vor Corona gebucht. Das wird nichts mehr.“ Kathrin Marehard aus Salzburg: „Die Regeln muss man akzeptieren. In Deutschland sind sie viel strenger.“ Ein mulmiges Gefühl wegen des Virus hat sie nicht. „Ich freue mich einfach, dass ich hier sein darf. Hoffentlich hält das Wetter!“ Es hält nicht. Der Regen kann die Stimmung nicht vermiesen. Das Theater spielt ein Potpourri aus Chansons und Schlagern, wirft immer wieder Blicke in die eigene Vergangenheit. Den Gästen gefällt es: Applaus, Bravo-Rufe. „Vielen Dank, dass Sie trotz Virus und Regen hier waren“, sagt Schauspieler Georg Clementi am Ende. Und schiebt nach: „Bitte befolgen Sie die Anweisungen für einen geregelten Auslass.“