Seit vielen Jahren liegt das Mountainbiken schon im Trend - doch in vielen Wäldern sind die Biker nicht gerne gesehen. Die steirischen Naturfreunde sprechen sich nun für einen Ausbau des Streckennetzes aus.
„Gemeinsames Ziel muss sein, dass alle Beteiligten in den Dialog treten, um bestehende Konflikte zu beenden und das Aufkeimen neuer Probleme zu verhindern.“, so Jürgen Dumpelnik, Vorsitzender der Naturfreunde Steiermark. Ein Lösungsansatz sei die Entwicklung zielgruppenorientierter Angebote für Mountainbiker und Radfahrer, mit Berücksichtigung der Interessen von Wanderern, Grundeigentümern, Holz-, Forst- und Jagdwirtschaft.
Brandwaldsteig als Vorzeigeprojekt
Dass ein solches Miteinander durchaus möglich ist, zeigt das Projekt „Brandwaldsteig“ in der Region Knittelfeld. „In Knittelfeld war das Verhältnis zwischen der Mountainbike-Community und den Grundbesitzern in den letzten Jahren von Streckensperrungen, Besitzstörungsklagen und gegenseitigem Misstrauen geprägt.“, erinnert sich Dumpelnik. „Erst durch die Initiative des Knittelfelder Bürgermeisters Harald Bergmann, den gemeindeeigenen Stadtforst am Steinplan für einen Singletrail zu öffnen, kam wieder Bewegung in die festgefahrene Situation.“
Das Resultat ist der „Brandwaldsteig“, gebaut und geplant in Eigenregie von der lokalen Mountainbike-Community mit Unterstützung der Stadt Knittelfeld und mit den Naturfreunden Knittelfeld als Streckenerhalter und -betreiber. Ein kleines Kernteam sorgte im Zusammenspiel mit dem zuständigen Förster für eine forstwirtschaftlich verträgliche und trotzdem interessante Streckenführung.
Mehr offizielle Strecken gefordert
Dumpelnik wünschst sich viel mehr solcher Initiativen, denn obwohl Österreich topographisch ein Paradies für Mountainbiker wäre, sind legale Möglichkeiten zur Ausübung des Sports noch Mangelware. Von den rund 120.000 Kilometern Forststraßen in Österreich dürfen nur rund 10 % aller Forststraßen dürfen offiziell befahren werden: „Die Naturfreunde fordern schon seit vielen Jahren den Ausbau und die Erweiterung von legalen Mountainbike-Strecken. Fakt ist, dass es zu wenig offizielle Trails gibt! Eine Freigabe dieser Forststraßen wäre ein optimales niederschwelliges Angebot für Freizeitsportler.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.