Jetzt wird es dreckig

Wahl-Finale: Schluss mit dieser Schlammschlacht!

Steiermark
21.06.2020 00:10

In einer Woche haben wir’s überstanden, ist die steirische Gemeinderatswahl 2020 Geschichte. Und man kann es keinem verdenken, der erleichtert aufseufzt: „Gott sei’s gedankt!“ Denn in einigen Kommunen ist zuletzt eine wahre Schlammschlacht ausgebrochen.

Der Wahlkampf zog sicher heuer wie ein Strudelteig. Hätten die Bürgermeister ursprünglich schon im März gekürt werden sollen, machte Corona den steirischen Parteien und Bürgerlisten einen Strich durch die Rechnung. Kaum waren die Stimmzettel (jetzt freilich mit falschem Datum) gedruckt, hieß es per Regierungsbeschluss: zurück an den Start.

Das prolongierte Buhlen um Stimmen sorgte dafür, dass in vielen Gemeinden mittlerweile die Nerven völlig blank liegen. Je länger der Wahlk(r)ampf dauert, umso tiefer wird teilweise in die Schmutzkübel gegriffen. Peinliche Internetpostings, seltsame Videos und persönliche Angriffe unter der Gürtellinie stehen auf der politischen Tagesordnung - und lassen viele Steirer angewidert zurück. Dreckschmeißen, das ist beim Wähler noch nie gut angekommen.

Böse Gerüchte im Ennstal
Besonders tief fliegen die Hackeln etwa in Schladming: Um die Rücktritte der ehemaligen Stadtchefs Jürgen Winter und Elisabeth Krammel ranken sich böse Gerüchte, die in sozialen Medien breitgetreten werden. Zudem rittern erstmals zwei Nicht-Schladminger um den prestigeträchtigen Bürgermeistersessel im WM-Ort: Krammel-Nachfolger Siegfried Keinprecht aus Pichl-Preunegg und Bürgerlisten-Chef Hermann Trinker aus Rohrmoos. Und das mit durchaus harten Bandagen!

Rottenmanner Ortschefs gegen Parteilinie
Im selben Bezirk, nämlich Liezen, begehrt aktuell ein ÖVP-Ortschef gegen Landeschef Hermann Schützenhöfer und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß auf. Rottenmanns Alfred Bernhard, der vehement (und gegen die Parteilinie) für den Erhalt des örtlichen Spitals kämpft, schreibt in einem offenen Brief: „Zwingt mich nicht, mich gegen euch aufzulehnen und meine schwarzen Werte über Bord zu werfen - und lasst euch nicht weiter von euren Beratern irreführen.“ Starker Tobak.

Gefälschte Bürgermeister-Bilder
Richtig schmutzig geht’s im weststeirischen Wies zu, wo Bürgermeister Josef Waltl via gefälschter Fotos in die Nähe eines Nazi-Verbrechers gerückt wird.

In Bad Gleichenberg werden die politischen Gräben durch den Streit darüber, ob der durch einen Blitz „geköpfte“ Mammutbaum im Kurpark besser geschützt hätte werden können, nochmals tiefer.

Und eher unter „Skurrilitäten“ einzuordnen ist der Auftritt des Ilzer Gemeindevorstands und Gemeindelisten-Mitglieds Michael Kriendlhofer, der als Elvis-Presley-Imitator gegen den amtierenden Bürgermeister ansingt. Von „Burning Love“ ist man da meilenweit entfernt ...

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