Derzeit fahren die steirischen Spitäler noch im Notfall-Modus: Die Ärztekammer fordert aber jetzt ein Ende der Zwölf-Stunden-Schichten.
Die rückläufigen Zahlen der Infizierten geben Anlass zur Hoffnung. Trotzdem gibt die KAGes noch keine Corona-Entwarnung. Eine mögliche Überforderung der Spitalsmitarbeiter durch den dauerhaften Alarmmodus ruft die steirische Ärztekammer auf den Plan: Ein kompliziertes Mischdienstsystem könnte künftig Arbeitszeiten von zwölf Stunden pro Tag vorsehen. „Das ist unzumutbar. Ärzte können ihre Familien kaum sehen, zudem besteht die Gefahr, dass die Betreuung der Patienten durch die überlangen Schichten leidet“, schlägt Spitalsärztesprecher Eiko Meister Alarm. Ärztekammerchef Herwig Lindner fordert die rasche Wiedereinführung des Normalbetriebes.
„Wir alle wünschen uns eine Rückkehr zur Normalität“, versteht KAGes-Sprecher Reinhard Marczik die Sorgen der Ärztevertretung, allerdings werde das Vorgehen der steirischen Krankenhausgesellschaft „vom Virus diktiert“.
Abarbeiten der Termine bis in den Sommer
Um den Betrieb der Häuser wieder in das vor Corona bewährte Lot zu bringen, hat die KAGes jetzt eine Herkulesaufgabe zu stemmen: 11.000 geplante Termine müssen nachgeholt werden, davon 3500 in der Inneren Medizin und 2500 im chirurgischen Bereich. Man sei optimistisch, dass man im Laufe des Juni wieder Normalbetrieb erreiche, wobei das Abarbeiten der verschobenen Behandlungen noch bis in den Sommer dauern könne, sagt Marczik.
Sorgen, es könnte aufgrund von Bettenstreichungen durch die Abstandsregelungen zu wenige Kapazitäten geben, sieht er nicht: „Viele Patienten sind noch vorsichtig. Daher ist die Auslastung geringer.“
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