Coronavirus in OÖ:

Zonen für die Besucher sind schon vorbereitet

Oberösterreich
05.05.2020 13:00

In vielen Seniorenheimen in OÖ sind jetzt nach langen Wochen Besuche möglich. In Wohneinrichtungen für Beeinträchtigte endet ebenfalls das Besuchsverbot, aber Ausgangsbeschränkungen für Bewohner bleiben.

„Die meisten Besucher kommen am Nachmittag“, sagt Doris Kollar-Plasser, Leiterin des Hauses St. Josef in Gmunden. Hier leben 94 Bewohner, Besucher müssen – wie in jedem Heim – einen Besuchstermin vereinbaren. Falls an Demenz erkrankte Menschen besucht werden, läuft es anders ab: „Wir sprechen im Vorfeld mit den Angehörigen darüber, wie sich die Demenz entwickelt hat, erst dann wird ein Termin vereinbart.“ Und dann stehen Extrabesuchsplätze zur Verfügung: „Es ist ja gerade für diese Bewohner eine besonders ungewöhnliche Situation.“

Nicht immer verständlich
Wieder anders ist die Lage bei Betreuungseinrichtungen für Beeinträchtigte. „Er ruft ,Mama‘ und will mich umarmen!“ Barbara Amandowitsch aus Kremsmünster spricht von ihrem Sohn im Erwachsenenalter. Er ist beeinträchtigt, lebt in einer betreuten Einrichtung in Vöcklabruck. „Wir haben uns seit dem Lock-Down nicht mehr gesehen“, sagt sie. Jetzt darf sie ihn in einer Besucherzone mit Abstand besuchen. Er wird die Situation aber kaum verstehen.

Werkstätten öffnen schrittweise
Wohneinrichtungen für Beeinträchtigte werden in der Corona-Gesetzgebung Altenheimen gleich gesetzt: „Das entspricht nicht der Realität. Hier handelt es sich um unterschiedliche Personengruppen mit völlig anderen Bedürfnissen“, kritisiert Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe.

Viele sind mobil
„Es gibt viele, die jung und mobil sind.“ Besonders diese leiden darunter, nicht raus zu dürfen: „Wir können ihnen nur mehr schwer erklären, warum andere Menschen ab jetzt wieder Angehörige besuchen können, sie jedoch weiterhin nicht.“ Scheidl wünscht sich für jene eine bessere Perspektive. Dass die Behinderten-Werkstätten ab 18. Mai schrittweise und mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen öffnen, begrüßt sie.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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