Isolierung unmöglich

Krebspatientin lag mit Infizierten in einem Zimmer

Steiermark
30.04.2020 12:41

Am LKH-Universitätsklinikum Graz ist eine Risikopatientin offenbar eine Zeit lang mit Patientinnen in einem Zimmer gelegen, die im Verlauf positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Eine Infektion wurde bisher nicht festgestellt. Vonseiten der KAGes hieß es dazu, eigene Isolierbereiche für jeden Risikopatienten seien nicht möglich.

Die 58-jährige krebskranke Patientin wurde vor rund einer Woche auf die Kardiologische Abteilung des LKH-Uniklinikums gebracht, wo ein Bett in einem Vierbettzimmer freigeworden war. Zuvor wurde eine schwer lungenkranke Patientin positiv auf das Coronavirus getestet. „Daraufhin wurde diese Patientin verlegt, das Zimmer desinfiziert und die Mitpatientinnen mehrmals negativ getestet“, heißt es dazu in einer Stellungnahme der KAGes gegenüber der „Steirerkrone“.

Im Zimmer lagen noch drei ältere herzkranke Frauen. Eine 90-Jährige wurde nach Hause entlassen, bei einer weiteren Patientin hingegen ein positives Ergebnis festgestellt. Sie wurde daraufhin isoliert.

„Ärztin hat mich nur angepfaucht“
Die Patientin teilte sich weiter mit ihrer verbliebenen Bettnachbarin das Zimmer, bis auch für diese ein positives Testergebnis auf das neuartige Coronavirus vorlag. „Als ich die Ärztin darauf aufmerksam gemacht habe, in welch schwerem Krankheitszustand ich bin und dass hier in meiner Umgebung alle an Corona erkrankt sind, hat sie mich nur angepfaucht. Sie könne sich nicht um alles kümmern und habe auch noch andere Abteilungen“, wurde die Patientin in einem „Standard“-Bericht zitiert. Erst nach zwei Tagen und mehreren Hilferufen ihres Ehemanns habe ein Repräsentant der Klinikleitung ein Gespräch mit der verängstigten Patientin geführt und sie freundlich über ihre Situation informiert.

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Es ist nicht möglich, jede potenzielle Kontaktperson einzeln zu isolieren, die dafür nötigen Ressourcen an Räumen, Personal und Schutzkleidung gibt es in keinem Spital der Welt.

Ein Sprecher der KAGes

„Als die Mitpatientinnen der ersten Infizierten positiv wurden, wurde automatisch auch die Dame, um die es hier geht, zur Kontaktperson und das Zimmer damit zum Isolierzimmer. Denn es ist nicht möglich, jede potenzielle Kontaktperson einzeln zu isolieren, die dafür nötigen Ressourcen an Räumen, Personal und Schutzkleidung gibt es in keinem Spital der Welt“, so die KAGes zur „Krone“.

Alle bei der Krebspatientin durchgeführten Tests seien bisher negativ. „Ein Restrisiko bleibt“, wurde die Zusammenlegung von Risikopatienten mit weiteren Patienten begründet.

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