Expertin gibt Tipps

„Frühlingserwachen“ in den Gärten Tirols

Tirol
11.04.2020 13:30

Die Sonne zeigt sich öfter, die Temperaturen steigen: Wie die viele Corona-Freizeit dem Garten zugute kommen kann, erklärt Cäcilia Lechner-Pagitz vom Institut für Botanik im Interview mit der Tiroler „Krone“.

„Krone“:Welche Arbeiten können derzeit im Garten erledigt werden, ohne dass man etwas dafür kaufen muss?
Cäcilia Lechner-Pagitz:
Letzte Korrekturschnitte an den laubwerfenden Sträuchern können noch erledigt werden, frühjahrsblühende sollte man aber erst nach der Blüte zurückschneiden. Sobald die Forsythie blüht, sind auch die Rosen zum Schneiden - hier sollte der Schnitt der Sorte angepasst werden.

Wer noch Samen aus dem Vorjahr hatte, hat wahrscheinlich schon mit der Aussaat begonnen. Tomaten und Paprika wachsen schon auf der Fensterbank. Dann ist es jetzt an der Zeit, die Sämlinge zu pikieren, damit die Pflanzen kräftiger werden. Die Sämlinge müssen aber noch im warmen Zimmer bleiben, wenn man kein Treibhaus hat.

Kann man dem Wetter trauen, ist der Frühling da?
Es ist Frühling, aber das bewahrt uns nicht davor, dass der Winter noch Lebenszeichen von sich gibt – ein Kälteeinbruch kann immer vorkommen. Es ist nicht außergewöhnlich, dass es bis zu den Eisheiligen im Mai zu Nachtfrost kommt. Dieser wirkt sich umso heftiger aus, je wärmer die Zeit vorher war, da die Pflanzen schon ausgetrieben sind.

Am Dienstag öffnen die Gärtnereien wieder – wie nutzt man das Angebot?
Die Pflanzzeit ist schon voll im Gange. Sträucher und Blütenstauden wachsen besonders im Frühling sehr gut an. Wer sich in den wärmeren Regionen schon traut und Gemüse ins Beet pflanzen möchte, muss es noch vor kühlen Nächten und vielleicht sogar Frost mit Gartenvlies schützen. Wer einen Frühbeetkasten hat, kann erste Kräuter und Pflücksalate auspflanzen. Wer es im Herbst versäumt hat, Blumenzwiebeln zu pflanzen, kann nun vorgetriebene kaufen.

Manche Balkonbesitzer haben Blumen, Sträucher und Knospen überwintert – wie am besten „auspacken“?
Wer es noch nicht getan hat, sollte spätestens jetzt den Winterschutz entfernen – zumindest für die Tagesstunden. Wenn die Pflanzen schon sehr weit ausgetrieben haben, sollte man vielleicht auf einen bewölkten Tag warten, damit die Sonne das zarte Grün nicht verbrennt.

Was sollte man jetzt noch rechtzeitig erledigen?
Im Gemüsegarten kann man bereits eine sanfte Bodenbearbeitung beginnen und eventuell im Herbst aufgebrachtes Mulchmaterial einarbeiten. Erste Aussaaten von Radieschen und Spinat kann man schon im Freien wagen. Auch Komposterde kann man in den Beeten bereits ausbringen. Steckzwiebeln und Knoblauch können schon gesteckt werden.

Haben Sie noch einen Tipp für unsere Leser?
Jeder kann in seinem Garten etwas für unsere Insektenwelt tun: Je abwechslungsreicher ein Garten ist, umso besser. Das fördert Nützlinge und man hat dadurch weniger Schädlinge im Garten. Derzeit fangen die Wildbienen zu schlüpfen an und suchen nach neuen Nistgelegenheiten. Es ist daher die richtige Zeit, Nisthilfen zu bauen. Anleitungen dazu gibt es im Internet.

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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