LH Günther Platter:

„Gesundheitssystem wird nicht zusammenbrechen“

Tirol
23.03.2020 13:50

Tirol ist für den Ernstfall gerüstet! 1300 Akutbetten in Spitälern und 1100 in Hotels und in Betrieben stehen bereit. Landeshauptmann Günther Platter betont: „Ich hoffe aber, dass wir niemals alle Betten benötigen!“

Über 1000 positiv getestete Coronafälle gibt es mittlerweile in Tirol. Zeichnet sich eine Entspannung ab, wollte die „Krone“ im Interview mit Landeshauptmann Günther Platter wissen: „Nein. Das kann man nicht sagen. Wir haben den sogenannten Peak noch nicht erreicht. Was ich aber sagen kann, ist, dass wir bestens vorbereitet sind, sollte sich die Lage verschärfen. Das Gesundheitssystem wird bei uns nicht, so wie in der Lombardei, zusammenbrechen. Bei uns ist es fit.“

1300 Akutbetten in Spitälern, 1100 in Hotels und in Betrieben
Platter betonte, dass aktuell 1300 Akutbetten in den Tiroler Spitälern vorhanden sind, weitere 1100 in Hotels und Betrieben. Es sei sehr erfreulich, wie viel Unterstützung von Hoteliers das Land erhalte. Unaufschiebbare Operationen können laut Platter derzeit stattfinden.

Weiterer Appell an Bevölkerung
Der Landeshauptmann appellierte noch einmal eindringlich an alle Tirolerinnen und Tiroler, die Einschränkungen einzuhalten. „Das ist unsere einzige Chance, dem Virus entgegenzutreten und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.“ Heute sollen in Tirol 600.000 Schutzmasken sowie 70.000 Schutzanzüge eintreffen.

„Noch genügend Kapazitäten“
Im österreichweit am stärksten vom Coronavirus betroffenen Tiroler Bezirk Landeck gibt es vorerst noch genügend Krankenhauskapazitäten. Dies sagte Ewald Wöll, ärztlicher Direktor des Krankenhaus Zams, am Montag bei einer Videopressekonferenz. Derzeit seien im Krankenhaus Zams 40 Covid-19-positiv getestete Patienten stationär aufgenommen, sechs Patienten werden intensivmedizinisch betreut.

Derzeit stünden noch fünf Beatmungsplätze zur Verfügung, erklärte Wöll. Im Notfall könne man aber noch über 20 weitere Beatmungsplätze schaffen. Zudem sei geplant, bevor die Kapazitätsgrenzen im Krankenhaus Zams erreicht werden, Patienten an die Innsbrucker Klinik zu transferieren. Auch im normalen stationären Bereich habe man noch ausreichend Kapazitäten.

Leichte bis milde Symptome
Der Großteil der in Tirol mit dem Coronavirus infizierten Personen habe nach wie vor nur milde oder leichte Symptome, sagte Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin. In Innsbruck waren mit Stand Montagmittag 25 Patienten stationär aufgenommen und sechs auf der Intensivstation. Weiss rechnete damit, dass in den kommenden ein bis zwei Wochen der Bedarf an Krankenhausbetten noch steigen wird. „Wir hoffen, dass die Maßnahmen Ende der Woche Wirkung zeigen“, fügte Weiss hinzu. Wie weit der Bedarf noch nach oben gehen wird, sei derzeit aber noch nicht absehbar.

Mehr Tests geplant
Indes versuche man die Testkapazitäten in Tirol weiter hochzufahren. Ab nächster Woche sollen „weiter über“ 1.000 Tests pro Tag durchgeführt werden können, kündigte Weiss an.

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