Frauen. Leben 2030:

Teilzeit kann für Frauen zur Pensionsfalle werden

Oberösterreich
03.03.2020 14:30
„Wir können uns nicht leisten, wegen falscher Rollenbilder das ungeheure Potenzial von Frauen zu verlieren“, sagt Frauenreferentin Christine Haberlander. Um Chancengleichheit und Gleichberechtigung den Weg zu ebnen, wurde vor zwei Jahren die Strategie „Frauen.Leben 2030“ festgelegt. Nun die erste Zwischenbilanz.

Die Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“ wurde vor zwei Jahren einstimmig von der Landesregierung beschlossen. Darin enthalten sind 150 Maßnahmen, die sowohl alle Ressorts des Landes, aber auch sogenannte „Systempartner“ wie etwa die Wirtschaftskammer oder auch Gemeinden zur Gleichbehandlung oder Förderung von Frauen anregen sollen. Nach zwei Jahren lässt die Bilanz quer durch alle Altersgruppen und Lebenssituationen fast überall leichte Fortschritte vermerken. In technischen Lehrberufen gab es 2018 rund 8,7 Prozent weibliche Lehrlinge, 2017 waren es noch 8 Prozent gewesen. Trend steigend! In Fachhochschulen (Technikstudien) verdoppelte sich die Zahl der weiblichen Studierenden seit 2005. Auch die Feuerwehr ist in OÖ weiblicher geworden, der Frauenanteil liegt heute bei 7,9 Prozent, absolut bei 7345 Feuerwehrfrauen.

Einkommensschere bleibt
Nicht so gravierend angestiegen ist dagegen das Einkommen. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen um 20,2 Prozent weniger als Männer, 2017 waren es noch 20,6 Prozent gewesen. „Das Gesetz zur Einkommenstransparenz hat hier einiges gebracht, Betriebe müssen Einkommen offen legen“, sagt Beate Zechmeister, Leiterin des Frauenreferates des Landes OÖ.

Teilzeit kann Falle werden
Ein krasser Unterschied ist bei den Pensionen zu verzeichnen: Das mittlere Bruttojahreseinkommen von Pensionistinnen in OÖ liegt um 42,7 Prozent unter dem Einkommen von Pensionisten. Frauen bleiben im Alter daher stark von Armut bedroht. „Ich appelliere daher an die Frauen, nicht in der Teilzeitfalle zu verharren“, betont Landesrätin und Frauenreferentin Christine Haberlander. Voraussetzung: Leistbare Kinderbetreuung. Diese wird „bedarfsorientiert und flächendeckend ausgebaut“, so Haberlander.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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