2002 flüchtete Isuf (34), seine Frau und die Kinder Amir (10) und Flaka (7) aus Südserbien. Die heimischen Behörden gewährten kein Asylrecht. Wie bei den Zogajs folgten Einsprüche der Familie – und während die Mühlen der Bürokratie mahlten, integrierte sich die Familie immer besser in Tirol.
Isuf durfte offiziell nicht arbeiten, bewährte sich aber als Hausmeister-Gehilfe beim Wohn- und Pflegeheim Kufstein, baute beim Pfarrfest Standln auf und ab und besuchte bfi-Kurse. Die Kinder sprachen bald Tiroler Dialekt. Untergebracht war die Familie aber stets im Flüchtlingsheim.
Doch es nahte Unheil: Im Herbst 2008 stand die Abschiebung vor der Tür. Eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof sahen die Miftaris als letzte Chance. Parallel dazu sammelte die Belegschaft des Pflegeheims Unterschriften für den bescheidenen Helfer.
Unterschriften für Isuf
Motto: "Wenn sich jemand so gut in Tirol integriert hat, ist die Abschiebung nicht verdient." Entscheidend war schließlich eine Gesetzesänderung im April 2009: Diese besagt, dass Zuwanderer, die vor dem 1. Mai 2004 illegal nach Österreich kamen, ein humanitäres Bleiberecht gewährt bekommen können.
Während die Zogajs abblitzten, wurden österreichweit mehr als 1.000 Aufenthaltsbewilligungen ausgestellt – auch für die Miftaris. Damit durfte Isuf offiziell arbeiten, die Familie kann aufatmen: "Endlich ist die Ungewissheit vorbei und wir können ohne Angst in Tirol leben."
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