Ob Fieber, seelische Probleme oder Allergien: Allgemeinmediziner müssen ein breites Spektrum abdecken. "Landärzte sind Gesundheits- und Lebensberater in einem - vor allem in Randregionen und für ältere Menschen", weiß Johann Pruckner, Landarztreferent in der steirischen Ärztekammer.
"Beruf nicht attraktiv"
In den nächsten zehn Jahren werden aber mehr als die Hälfte aller Landärzte in Pension gehen. Ob alle Ordinationen nachbesetzt werden können, ist höchst fraglich: "Der Beruf ist nicht attraktiv", sagt Pruckner. Als Gründe nennt der Fachmann die stagnierende Bezahlung, den immer größeren bürokratischen Aufwand und die hohe Belastung: "Da hat eine Facharztpraxis in den Bezirksstädten sicherlich mehr Reize."
Entscheidend seien oft die Hausapotheken. Für Landärzte mit einem kleinen Patientenstock sind sie eine wichtige Einnahmequelle. Doch den Apotheken ist die Konkurrenz ein Dorn im Auge - auch Gesundheit ist ein hartes Geschäft. Pruckner fordert einen Schutz der Hausapotheken vor allem in entlegenen Gemeinden. Mit Mühe hat es die Ärztekammer bisher geschafft, alle Praxen nachzubesetzen. Wirklich heikel wird es aber in den kommenden Jahren. Hoffentlich bleiben die ländlichen Regionen nicht wieder auf der Strecke.
von Jakob Traby, "Steirerkrone"
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