Hunderte Menschen stehen vorm Nockstein und recken Schilder in die Luft. Eines zeigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Pinocchio: Die Nase ist ihm auf Armlänge gewachsen. Er tanzt auf einem Baumstumpf und grinst – hinter ihm ragt ein 380-kV-Pfeiler in den Himmel.
„Haslauer behauptet, nicht er, sondern Gerichte seien zuständig. Das stimmt nicht. Es ist eine politische Entscheidung. Das hat er mir gegenüber sogar zugegeben“, sagt Landwirt Christian Müller. Er trat schon bei den Protesten in Bad Vigaun als Redner auf.
Eine Entscheidung müsse zwar in Wien getroffen werden, aber Haslauer könne sich gegen 380-kV einsetzen. „Er hat heute die Möglichkeit gehabt, uns zu sagen, dass er sich für ein Erdkabel stark macht. Das hat er wieder nicht getan.“ Und: Wie könne es sein, dass in Bayern ein Kabel verlegt und hier behauptet werde, das ginge nicht. „Das in Bayern ist mit 160 Kilometern sogar 40 Kilometer länger, als es in Salzburg sein müsste!“
Die Proteste seien erst am Anfang: „Egal wo: Die Leute sind andere, die Ziele die gleichen. Koppl ist in Alarmbereitschaft. Rücken Bagger an, besetzen die Bürger den Wald.“
Der Protest ist nicht nur überregional. Er ist auch überparteilich, wie Koppls Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP) betont: „Ich bin nicht im Namen meiner Partei hier. Wenn es um die gemeinsamen Ziele geht, ist das überparteilich zu behandeln. Wir brauchen eine gemeinsame Lösung.“
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