Lokalaugenschein

“Schiedsrichter” sorgen für Ordnung im Gemeindebau

Wien
07.07.2010 18:37
Sheila und Hajar stehen neben der Sandkiste. "Ordnungsberater, was’n das?" Damit sind die beiden Mädchen (8) im Suttner-Hof (4. Bezirk) wohl alleine. Denn die meisten erkennen die Mitarbeiter von Wiener Wohnen schon von der Ferne. Sie tragen blaue Westen und schauen nach dem Rechten, besonders während der Fußball-WM.

"Selbst in 'Zivil' wissen viele, wer wir sind. Einige gehen uns aus dem Weg", so Bettina Thiel und Wolfgang Gstettner. Als Team kontrollieren sie den Suttner-Hof, auf dem Müllplatz stehen alte Ski und eine ausrangierte Waschmaschine. Gstettner heftet eine rote Karte daran. Wer das sperrige Gut hier abgelagert hat, lässt sich nicht feststellen. Aber man soll sehen, dass das nicht okay ist.

Gut ein Dutzend Gemeindebauten schafft ein Ordner-Duo pro Abend. Sie sind zu Fuß unterwegs und dürfen Geldstrafen kassieren. Aber das steht nicht im Vordergrund.

Ein weißhaariger Herr schlendert mit seinem Pekinesen vorbei. Der Hund ist angeleint und macht nicht auf den Gehweg – alles in Ordnung. Auf einer Mauer ist ein Penis aufgesprüht. Thiel fotografiert es – als Beweis für die Zentrale. Rechtsradikale Graffiti werden innerhalb von 48 Stunden überpinselt. Bei anderen kann es länger dauern. Die Mieter wenden sich dem TV-Kick zu. Im Freien ist niemand mehr zu sehen. Die blauen "Schiris" ziehen weiter.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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