Düstere Prognose

2080 nur 164 Erwerbstätige auf 100 Pensionisten

Wirtschaft
22.11.2019 17:18

Derzeit kommen in Österreich auf 100 Menschen über 65 Jahren noch 276 Erwerbspersonen. Bis zum Jahr 2080 wird sich das laut Statistik Austria drastisch ändern: Dann kommen auf 100 Menschen über 65 Jahren nur noch 164 Erwerbstätige. Für die Finanzierung der Pensionen dürfte das eine gewaltige Herausforderung werden.

Österreichs Bevölkerung wird schon bis zum Jahr 2040 von derzeit 8,84 Millionen auf 9,43 Millionen anwachsen und bis 2080 sogar auf 9,93 Millionen - und zwar ausschließlich durch Zuwanderung und trotz einer negativen Geburtenbilanz. „Die Zuwanderung ist spielentscheidend“, sagte Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer am Freitag bei der Präsentation der jüngsten Bevölkerungsprognose.

Künftig mehr Sterbefälle als Geburten
Die Statistik Austria rechnet mit einer Nettozuwanderung von 30.000 bis 31.000 Menschen pro Jahr. Die Geburtenbilanzen, die derzeit noch ausgeglichen sind, werden bald negativ werden - es wird dann mehr Sterbefälle als Geburten geben.

Anzahl der Über-65-Jährigen steigt
„Der zweite große Trend ist die Alterung“, erklärte Pesendorfer. Schon 2040 dürfte die Anzahl der Über-65-Jährigen um die Hälfte bzw. um 800.000 Menschen steigen, ihr Anteil an der Bevölkerung wird sich von derzeit 19 auf 26 Prozent erhöhen und bis 2080 weiter auf 29,3 Prozent. Die Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter - 20 bis 65 Jahre - wird schon 2040 um 300.000 niedriger sein als heute, danach soll sie weitgehend konstant bleiben.

Erwerbsbeteiligung von Frauen nimmt zu
Obwohl die Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter in Österreich in den nächsten Jahrzehnten um 300.000 sinken wird, dürfte das Arbeitskräfteangebot weiter steigen, weil die Erwerbsbeteiligung von Frauen zunehmen wird. Laut Erwerbsprognose der Statistik Austria soll der Anteil der Frauen an der Erwerbsbevölkerung bis 2040 von derzeit 46 auf 49 Prozent steigen und dann konstant bleiben.

Zu den „Erwerbspersonen“ zählen die Statistiker Selbstständige und mithelfende Angehörige, unselbstständig Beschäftigte und Arbeitslose. Die Statistiker rechnen dabei mit zwei gegenläufigen Trends: Einerseits dauert die Ausbildung immer länger, deshalb sinkt die Erwerbsbeteiligung jüngerer Altersgruppen. Andererseits wird erwartet, dass die Menschen immer länger arbeiten - als Folge von Veränderungen im Pensionsrecht, etwa der Angleichung des Pensionsantrittsalters von Frauen an jenes der Männer.

Die allgemeine Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen lag 2018 bei 76,2 Prozent, bis 2030 dürfte sie laut Statistik Austria auf 79,7 Prozent zunehmen und bis 2050 auf 82,0 Prozent. Im Haupterwerbsalter von 35 bis 54 Jahren bleibt die Anzahl der Erwerbspersonen über den ganzen Prognosezeitraum relativ konstant zwischen 2,2 und 2,3 Millionen.

Das liegt auch daran, dass die Zuwanderer vor allem Menschen im Erwerbsalter sind, wie Pesendorfer erklärte. Ein deutlicher Anstieg wird bei den Erwerbspersonen über 55 Jahren erwartet: Bis 2030 soll ihre Zahl von 0,74 Millionen auf 0,97 Millionen steigen und bis 2050 auf 1,08 Millionen. Ihr Anteil steigt somit bis 2050 von 16 Prozent auf 23 Prozent.

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