Rücktritt

Vorstandschefin Prehofer verlässt die BAWAG

Österreich
08.06.2010 13:16
Vorstandsdirektorin Regina Prehofer verlässt im Herbst die BAWAG PSK. Die Top-Bankerin scheidet im Herbst ein Jahr vor Ablauf ihres Vertrags aus dem Vorstand der österreichischen Cerberus-Tochterbank aus, wie sie am Dienstag selbst mitteilte.

Prehofer, deren Vertrag eigentlich erst im September 2011 ausläuft, sprach von einer "persönlichen Entscheidung". Sie habe sich im besten Einvernehmen dazu entschlossen, aus der BAWAG auszuscheiden. "Ich freue mich, etwas Neues zu machen." Sie hat sich aber noch nicht entschieden, wo sie ihre Karriere fortsetzen will. "Da gibt es mehrere Möglichkeiten in Österreich", sagte die Bankerin.

"Sehr gutes Verhältnis zur Bankführung"
Spekulationen, wonach es in der Bankführung oder mit dem amerikanischen Eigentümer strategische Differenzen über die Ausrichtung gegeben haben soll, wies Prehofer zurück: "Das stimmt nicht, es gibt ein sehr gutes Verhältnis." Sie stehe der Bank bis Herbst für einen geordneten Übergang zur Verfügung.

Die 54-jährige Managerin begann ihre berufliche Laufbahn 1981 in der Kontrollbank. Von dort wechselte sie 1987 in die Creditanstalt in leitende Funktionen. 2003 wurde sie Vorstandsdirektorin in der Bank Austria, 2006 dann auch auf UniCredit-Konzernebene Mitglied des Executive Management Committee/Corporates. Von Mitte September 2008 an war Prehofer Mitglied des BAWAG-Vorstands. Sie wurde in den vergangenen Monaten wiederholt für andere führende Positionen in anderen Großbanken gehandelt.

BAWAG-Chef: Bedauern und Respekt
In einer ersten Reaktion sprach BAWAG-Chef Byron Haynes sein Bedauern über Prehofers Rücktritt aus, er respektiere aber ihre Entscheidung. Die Suche nach einem neuen Vorstandsmitglied wird nach BAWAG-Angaben die nächsten Monate beanspruchen. Der Prozess für die Nachbesetzung ist bereits eingeleitet worden.

Strenger Sanierungskurs
Die BAWAG war in den vergangenen Wochen als Fusions-Wunschpartner der angeschlagenen Volksbank AG in den Schlagzeilen. Im Mai wurden die Verhandlungen abgebrochen. 2009 hat die BAWAG - nach einem Megaverlust im Jahr 2008 (547,5 Millionen Euro) - noch ein Defizit von 22,2 Millionen Euro ausgewiesen, die Bilanzsumme lag zum Ultimo bei 41,2 Milliarden Euro. Die Bank durchläuft einen Sanierungskurs, an dessen Ende ein neuerlicher Verkauf stehen wird.

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