Heißenberger in Graz

Wo Träume sich in Tassen von Tee verwandeln

Steiermark
27.10.2019 09:00

Gut 300 Teesorten führt das Grazer Traditionshaus Heißenberger. Welcher außergewöhnliche Tee sagenhafte 1230 Euro pro Kilo kostet und warum der Lieblingstee der Steirer eigentlich ein „Unfall“ war...

Wer bis dato immer nur ein schnödes Teesackerl in kochendes Wasser gehängt hat – der fühlt sich bei Heißenbergers wirklich wie ein Banause. Denn in diesem Traditionshaus, das seit 1980 Institution auf dem Grazer Hauptplatz ist, wird klar, was das Teemachen für eine hohe Kunst ist, die es eigentlich zu zelebrieren gilt. Wie wertig Tee ist. Welche Philosophie dahintersteckt.

Von der Leidenschaft gepackt
Und man wird sofort zum Fan. „Willkommen im Club der leidenschaftlichen Teetrinker“, schmunzelt da Karl Heißenberger, der Firmengründer. „Wenn man Tee einmal liebt, wird man diese Leidenschaft nicht mehr los.“ In der Steiermark habe sich schon eine echte Kultur daraus entwickelt, „da kennen sich viele auch richtig gut aus und achten auf höchste Qualität“. Wenngleich man im Vergleich merkt, dass da schon noch viel Luft nach oben ist: Der Österreicher braucht im Jahr 16 Deka (7,5 Kilo sind es übrigens bei Kaffee). Der Engländer mit seiner langen Teekultur kommt auf 3,5 Kilo. Und der Araber im Schnitt sogar auf sechs.

Der Lieblingstee der Steirer ist Assam, der auch ein Drittel günstiger ist als der noch berühmtere Darjeeling aus dem indischen Hochland, „dieser schmeckt auch sofort nach Tee, ist bei der Zubereitung ,zerstörungssicher’ und lässt sich von den Härtegraden im Wasser nicht beeindrucken“, erklärt uns der Profi. Mehr und mehr ab kommen die steirischen Teegenießer von aromatisierten Sorten, „an Kiwi oder Pfirsich hat man sich halt schon ein bisschen satt getrunken“.

Einzigartige Sorten
Gut 300 Sorten führen die Heißenbergers in ihrem Geschäft, wobei sie auf allerhöchste Qualität Wert legen und auf Sorten, die man sonst in ganz Europa nicht oder ganz schwer bekommt.

Beim teuersten schlucken wir schon ein bisschen: 123 Euro kosten da zehn Deka – also mehr als 1200 Euro das Kilo! Schon an den Blättern sieht man ihm an, dass das ein König unter seinesgleichen ist. „Das ist der ,Kimigayo Gyokuro Tenno’“, erklärt Karl Heißenberger. „Er ist äußerst speziell.“

Nur 200 Kilogramm würden innerhalb von 14 Tagen in Japan erzeugt – „und davon nur 20 Prozent exportiert, das Gros behalten sich die Japaner selbst, weil das eine ausgesprochene Spezialität ist“. Der Trost zum Preis: Aus zehn Deka gehen immerhin 40 Tassen heraus. Und man kann ihn mehrmals aufgießen. Na bitte.

Weihnachtstee ist der Renner
Was Heißenberger auffällt: Entspannungstees sind extrem nachgefragt, „die Leute wollen damit am Feierabend ,runterkommen’.“ Und jetzt naht auch die Saison für einen Renner im Laden, den Weihnachtstee. Der Karl Heißenberger ein bissl schmunzeln lässt: „Der war gar nicht geplant. Mir sind einige Teesorten ausgegangen, da habe ich gemischt – und auf einmal ist dieser Traum in der Tasse entstanden.“ Ein Cuvée aus Tee sozusagen.

Und wem der Kaffee mehr mundet, für den haben die Heißenbergers 50 Espressomischungen. Vom Feinsten, aus der eigenen Rösterei, versteht sich.

Denn hier werden buchstäblich Träume in Tassen gefüllt...

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