Bereits 2018 verblüffte Philipp Hochmair als Einspringer für Tobias Moretti mit seiner Darbietung vom Jedermann. Donnerstag und Freitag setzte er noch eines drauf, schlüpfte gleich in alle Rollen. Lediglich Ulrike Beimpold als Buhlschaft durfte ein Wörtchen mitreden.
Die Bühne des Großen Festspielhauses vom Kerzenschein unzähliger Grablichter erleuchtet und mit Nebelschwaden bedeckt: da tauchte Hochmair im Military-Anzug zu Mozarts „Kyrie“ aus der C-Moll Messe wie Phönix aus der Asche auf, und ließ den vielen Seelen in seiner Brust freien Lauf.
Jedermann, armer Nachbar, guter Gesell – Hochmair mal geknickt dann wieder heroisch, von der Bühne stürzend, wie ein Rockstar beim wilden Stage diving, laut schreiend: „Singt, singt!“ Kein Entkommen vor Jedermanns Gefühlsrausch.
Eine Endlosschleife an Versen und Zwiegesprächen, die durch die musikalische Begleitung tief ging. Laut und schrill, wenn er mit seiner Buhle sein Liebesspiel treibt, oder dem Mammon ringt. Sanft und eindringlich, wenn er zu Bachs „Erbarme dich“ ums letzte Stündlein fleht, oder ihm bei Mozarts „Lacrimosa“ alle, selbst das Orchester den Rücken kehren. Eine Rockshow mit Gänsehautfaktor.
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