Nachdem die Staatsanwaltschaft das Doping-Verfahren gegen Hannes Reichelt eingestellt hat, prüft nun die Nationale Anti-Doping-Agentur, ob der Skistar sportrechtlich noch etwas zu befürchten hat: „Wir haben momentan keine Hinweise auf einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln“, berichtete NADA-Geschäftsführer Michael Cepic (im Video oben im Gespräch mit krone.tv-Moderator Michael Fally) bei seinem Besuch in der „Krone“.
Während Reichelt aufatmet, dürfte sich für andere heimische Athleten die Doping-Schlinge enger ziehen. Denn die Ermittlungen zur „Operation Aderlass“, die bei der Nordischen WM in Seefeld ihren Ausgang genommen hatten, sind noch nicht abgeschlossen: „Wenn du in ein Nest hineinstichst, dann geht etwas auf“, sagt Cepic, der bestätigt, dass aktuell Experten Auffälligkeiten in den biologischen Blutprofilen mehrerer österreichischer Athleten prüfen: „Bis zu zehn Sportler sind betroffen.“ Einige davon dürften auch im Visier der Aderlass-Ermittler stehen.
Schon sieben Verfahren abgeschlossen Während bei uns NADA und Strafverfolgungsbehörden perfekt zusammenarbeiten, die Welt-Anti-Doping-Agentur Österreich als Vorbild nennt, sorgt das lasche Handeln unserer Nachbarn bei Cepic für Unmut: „Wir haben sieben sportrechtliche Verfahren im großen Doping-Skandal rechtskräftig abgeschlossen, es gibt eine strafrechtliche Verurteilung und weitere vier Anklagen“, so der Wiener.
Kritik an Deutschland „Aus Deutschland hingegen hört man seit einer einzigen Pressekonferenz im März gar nichts mehr. Keine Verfahren, keine Urteile. Nichts.“ Und das, obwohl der hauptverdächtigte Doping-Arzt Mark S. aus Erfurt ist.
Weshalb der NADA-Chef einen Appell an die Politik richtet: „Der künftige Sportminister sollte sich rasch dafür einsetzen, dass unser System zum internationalen Standard wird.“
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