Osram-Übernahme:

Steirer scheitern bei milliardenschwerem Deal

Steiermark
04.10.2019 21:15
Rotes Licht für einen milliardenschweren Übernahmedeal aus der Steiermark: Der Premstättener Chiphersteller ams scheiterte im letzten Moment im wochenlangen hochspannenden Bieterpoker um den deutschen Lichtspezialisten Osram.

Es war eine heiße Bieterschlacht bis zur letzten Minute: Bis 1. Oktober, punkt Mitternacht, hatten die Aktionäre des Münchner Beleuchtungsherstellers Osram Zeit, sich für ein Übernahmeoffert zu entscheiden. Und auch nach Ablauf der Frist blieb es spannend: Die Banken, die die Aktien-Depots verwalten, hatten 48 Stunden Zeit, die Ergebnisse bekanntzugeben. 

Gute Karten hatte eigentlich das Hightech-Unternehmen ams aus Premstätten, das mit seinen Angeboten stets eine Nasenlänge vor den mitbietendenden US-Finanzinvestoren lag: Zuletzt legte der Sensorhersteller 41 Euro pro Aktie auf den Tisch – was einem Gesamtkaufpreis von 4,5 Milliarden Euro entspricht.

62,5 Prozent verpasst
Gegenwind gab es von der deutschen IG Metall und dem Osram-Betriebsrat, die eine Zerschlagung des 110 Jahre alten Unternehmens befürchteten. Vorstand und Aufsichtsrat aber empfahlen den Aktionären zähneknirschend den Steirern grünes Licht zu geben. Die Schwelle für eine gelungene Übernahme lag bei 62,5 Prozent der Osram-Aktien. Tatsächlich erreichte man am Ende nur 51,6 %.

Steirer kämpfen weiter
Auch wenn die Steirer letztlich im Milliarden-Poker scheiterten, haben sie wenigstens seit Anfang der Woche bereits mehr als einen Fuß in der Tür. Alexander Everke, Chef von ams, erwarb außerhalb des Angebots über die Börse bereits 19,9 Prozent an Osram – das ist die gesetzlich zulässige Grenze – und ist damit größter Einzelaktionär.

Und man kämpft weiter: „Wir prüfen strategische Optionen, um die Akquisition von Osram, die ein stärkeres kombiniertes Unternehmen schafft, auf Basis seiner Aktionärsposition weiter zu verfolgen.“

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